Konferenz verspricht 13 Milliarden Euro Hilfe

AFGHANISTAN Die Geberkonferenz in Tokio geht mit allseits vagen Versprechungen zu Ende. Neue Gewalt

TOKIO dpa/taz | Die internationale Gemeinschaft hat Afghanistan zivile Hilfe in Milliardenhöhe über das Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 hinaus zugesagt. Sie macht die Unterstützung aber von einer besseren Arbeit der Regierung in Kabul abhängig. In der Abschlusserklärung einer Konferenz in Tokio hieß es am Sonntag, die Gebernationen wollten bis einschließlich 2015 mehr als 13 Milliarden Euro bereitstellen. Im Gegenzug versprach Afghanistan erneut den Kampf gegen Korruption und Drogen, eine bessere Regierungsführung sowie Finanzreformen. US-Präsident Barack Obama hatte Afghanistan zu einem „Nicht-Nato-Hauptverbündeten“ erklärt. Das sichert dem Land einfacheren Zugang zu Militärausrüstung. Die Konferenz in Tokio war das Gegenstück zum Nato-Gipfel in Chicago im Mai. Dort hatte die Nato zugesagt, die afghanischen Sicherheitskräfte nach 2014 mit 3,6 Milliarden Dollar jährlich zu unterstützen.

Die Konferenz in Japan wurde von schwerer Gewalt in Afghanistan mit mindestens 40 Toten überschattet. Dabei wurden im Süden nach offiziellen Angaben 20 Taliban, 14 Zivilisten, 5 Polizisten und ein Soldat der Isaf getötet. Unterdessen tauchte ein Video im Internet auf, das angeblich zeigt, wie Taliban-Kämpfer eine Frau wegen einer außerehelichen Beziehung hinrichteten. Die Taliban dementierten eine Beteiligung an der Tat.