Regionale Initiative rettet den Nahverkehr

NRW Die Deutsche Bahn wollte das Aus für eine Strecke, die Region nicht. Nun ist sogar alles besser

BERLIN taz | Das Problem gibt es immer wieder, in den meisten Fällen in ländlichen Regionen: Die Deutsche Bahn erklärt eine Verbindung für unrentabel, stellt den Zugverkehr ein und alle, die kein Auto haben, sind von der weiteren Umgebung abgeschnitten.

Eine ähnliche Entwicklung drohte in den 90er Jahren der Gegend um die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf. Anwohner protestierten gegen die Einstellung der Strecken von Neuss nach Kaarst sowie von Düsseldorf nach Mettmann. Doch die Bahn stellte sich stur.

Daraufhin griffen die betroffenen Städte und Landkreise zur Selbsthilfe: Sie gründeten eine eigene, regionale Bahngesellschaft, die Regiobahn. Zunächst verkehrten die Züge im Stundentakt, seit dem Jahr 2000 fahren sie sogar alle 20 Minuten. Und mit der erhöhten Taktzahl stiegen auch die Fahrgastzahlen. Waren es 1999 noch 4.800 Fahrgäste täglich, lag die Zahl im vergangenen Jahr bereits bei 23.350 Nutzern, Tendenz steigend.

Die Betreiber bemühen sich, auch neben dem reinen Zugverkehr Angebote zu schaffen: Park-&-Ride-Pätze, Abstellanlagen für Fahrräder, gute Anschlüsse zu den in der Region verkehrenden Buslinien zum Beispiel. Geplant ist nun eine Erweiterung: In ein paar Jahren sollen die Fahrgäste mit der Regiobahn bis nach Wuppertal fahren können. SVE