Iran: Wien ermittelt nicht

WIEN taz ■ Empörung herrscht in Teheran über die gegen Irans designierten Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad erhobenen Vorwürfe, er sei im Juli 1989 an einem Mordkomplott gegen drei kurdische Oppositionspolitiker in Wien beteiligt gewesen. Österreichs Botschafter Michael Stigelbauer wurde noch am Dienstagabend ins iranische Außenministerium zitiert. Der Generaldirektor des Außenministeriums in Teheran, Rahim Pur, beschuldigte die österreichische Regierung, antiiranische Propaganda zu verbreiten. Die Staatsanwaltschaft in Wien dementierte unterdessen, dass sie aufgrund der vom Grünen-Parlamentsabgeordneten Peter Pilz veröffentlichten Verdachtsmomente gegen Ahmedinedschad ermittle. Sie untersuche derzeit lediglich, ob der von Pilz genannte Zeuge D. – ein iranischer Journalist –, der detaillierte Kenntnisse über den Tathergang haben muss und in Frankreich untergetaucht ist, tatsächlich existiert. Die Untersuchungen im Falle des dreifachen Mordes waren seinerzeit nach einer politischen Intervention Teherans eingestellt worden. RLD