Neue Stellen für Schulen

Schleswig-Holstein muss bis 2029/2030 bis zu 221 Millionen Euro für Ganztags-betreuung aufbringen

Um ab dem Schuljahr 2029/30 den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grund­schü­le­r:in­nen erfüllen zu können, muss das Land Schleswig-Holstein einer Studie zufolge zwischen 800 und 1.500 neue Vollzeitstellen schaffen. Das kostet nach Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts in München und der TU Dortmund bis zu 221 Millionen Euro.

Dabei gehen die For­sche­r:in­nen davon aus, dass die Zahl der Grundschulkinder von 101.900 Ende 2019 um sieben Prozent auf rund 109.500 im Jahr 2029 zunimmt. Für sie müssen den Angaben zufolge landesweit zwischen 21.200 und 26.600 neue Plätze geschaffen werden – je nachdem, wie viele Eltern­ einen Ganztagsplatz für ihr Kind dann tatsächlich in Anspruch nehmen.

Ausbaubedarf geringer als angenommen

Derzeit nutzen 32 Prozent der Eltern das Angebot. Der Bedarf liegt den Angaben zufolge bei 49 Prozent. 40 Prozent der Eltern wünschen demnach keinen Ganztagsplatz, zehn Prozent einen Platz über Mittag.

Ab 2026 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule deutschlandweit schrittweise eingeführt. So haben es Bundestag und Bundesrat im September beschlossen. Der Bund hat den Ländern zugesagt, den Ganztagsausbau mit bis zu 3,5 Milliarden Euro für die Infrastruktur zu unterstützen und sich an den laufenden Kosten dauerhaft zu beteiligen.

Bundesweit ist der zusätzliche Ausbaubedarf laut der Studie aber geringer als bislang angenommen: Drei Viertel der bis dahin benötigten Plätze existierten bereits heute. Damit seien auch der Personalbedarf und die Ausbaukosten insgesamt geringer, als es bislang angenommen wurde. Während in den ostdeutschen Flächenländern und Hamburg nur noch ein kleiner Teil der Plätze fehlt, zeigen die Vorausberechnungen, dass in den westdeutschen Flächenländern im Mittel noch zwischen 30 und 40 Prozent der Plätze geschaffen werden müssen. (dpa)