Mehr als sechs Tonnen Kokain

Vor dem Landgericht Hamburg stehen elf Angeklagte, die Kokain aus Südamerika eingeführt haben sollen

In Hamburg hat am Dienstag ein Prozess um einen mutmaßlichen Schmuggel von acht Tonnen Kokain begonnen. Vor dem Landgericht der Hansestadt müssen sich elf Angeklagte verantworten, weil sie sich laut Anklage in unterschiedlichem Umfang an der Abwicklung der Lieferungen beteiligt haben sollen. Das aus Südamerika stammende Kokain war in Schiffs­containern versteckt und ging größtenteils in die Niederlande. Ein kleinerer Teil endete offenbar auch in Bremen.

Insgesamt geht es laut Staatsanwaltschaft um neun Lieferungen im Jahr 2020. Nach Angaben eines Gerichtssprechers sollten diese eine Größenordnung von acht Tonnen haben, allerdings wurden etwa 1,7 Tonnen auf dem Transportweg abgefangen. Die letztlich von den Beschuldigten weitergeleitete Menge lag bei rund 6,3 Tonnen. Das Gericht rechnet mit einer etwa einjährigen Verfahrensdauer.

Drei der Angeklagten arbeiteten dem Gerichtssprecher zufolge bei Terminalbetreibern und einer Spedition im Hafen, zwei weitere waren Lastwagenfahrer. Sie waren in einem oder teils mehreren Fällen damit beauftragt, die Container mit den unter anderem zwischen Bananen oder Holzkohle versteckten Kokainlieferungen umzuschlagen.

Hauptangeklagter ist ein 38-Jähriger, der an der Organisation aller neun Transporte beteiligt gewesen sein soll.

Die Beschuldigten agierten dabei laut Anklage als Teil eines internationalen Netzwerks aus dem Bereich der organisierten Kriminalität, das Kokain in großem Stil nach Europa einführte. Durch ihre Dienste erzielten sie demnach „beträchtliche Gewinne“.

Bereits vor etwa einem Monat hatte in Hamburg ein ähnlicher Prozess gegen zehn Angeklagte begonnen, denen Beteiligung am Schmuggel von mehr als drei Tonnen Kokain vorgeworfen wird. Seit mehreren Jahren fangen Sicherheitsbehörden in europäischen Häfen teils riesige Kokainlieferungen ab. (afp)