Jahresrückblick Literatur von: Dirk Knipphals

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Dirk

Knipphals

Literatur­redakteur

Roman des Jahres

Emine Sevgi Özdamar: „Ein von Schatten begrenzter Raum“ (Suhrkamp). Ein wildes europäisches Leben zwischen Künstlerinnendasein und Zuschreibungen. Aufgeschrieben in beinahe körperlichen, stets vergegenwärtigenden Sätzen.

Politisches Buch

Ralph Bollmann: „Angela Merkel“ (Beck Verlag). Von der Durchhängerin in Berlin-Ost zur Dauerkanzlerin und zum Weltstar: Mit Bollmann lässt sich gut Abschiedsarbeit leisten von dieser unglaublichen Lebensgeschichte.

Zum Verschenken

Paul McCartney: „Lyrics“ (Beck Verlag). Früher war ich Team Lennon, doch das dreht sich. Hinter Johns Rumgewitzel gibt’s was Zwanghaftes, während Paul Welthymnen ein paar Jahre lang aus dem Ärmel schüttelte. Let it be.

Zum Angeben

Robin Robertson: „Wie man langsamer verliert“ (Hanser). Kalifornien noir, tough sein, lost sein, Auto fahren: Wir stehen auf den Schultern dieser (fragwürdigen) Träume von Freiheit. Robertson evoziert und seziert sie.

Auch schön

„Raised by Wolves“ (HBO). Zur Mutter umprogrammierter Killerroboter und Vater-Androide mit Sinnkrisen liefern sich gefühlsnahe Beziehungsgespräche. SciFi, Religionskritik und Ingmar Bergman. Bald startet die zweite Staffel.