OBERSTES GERICHT VON NORDOSSETIEN

Die Tat: Am 1. September 2001 besetzen Terroristen eine Schule in der Kleinstadt Beslan in der russischen Teilrepublik Nordossetien. Sie bringen 1.128 Menschen in ihre Gewalt und verlangen den Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. Die Geiselnahme dauert drei Tage. Dann stürmen russische Sicherheitskräfte die Schule. 330 Menschen sterben, darunter 186 Kinder. 783 Menschen werden verletzt.

Der Angeklagte: Laut den Behörden hat nur einer von 32 Terroristen überlebt: Der 24 Jahre alte Tschetschene Nurpaschi Kulajew steht vor dem Obersten Gericht von Nordossetien. An dieser Darstellung zweifeln einige Opfer beziehungsweise deren Angehörige. Sie meinen, 32 Terroristen hätten nicht gereicht, um das große Schulgelände zu kontrollieren. Erst 20 Geiselnehmer wurden identifiziert. Kulajew hat gestanden, bei dem Überfall dabei gewesen zu sein, beteuert aber, niemanden getötet zu haben.

Das Strafmaß: Die Staatsanwaltschaft fordert eine lebenslange Haftstrafe. Sie hat Anklage in acht Punkten erhoben, darunter Mord, Geiselnahme und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. KHD