Ältere bei „Junge Kunst“ dabei

KÖLN taz ■ Erstmals werden in diesem Jahr bei der Art Cologne, Deutschlands größter Kunstmesse, im Programm „Junge Kunst“ auch Künstler gefördert, die älter sind als 40 Jahre. Der Bundesverband deutscher Galerien (BVDG) hat dies in seiner Satzung festgeschrieben. „Junge Kunst heißt ja nicht, dass der Künstler jung sein muss“, erklärt Verbandschef Bernhard Wittenbrin. Es gebe durchaus Künstler, die auch in hohem Alter Kunst auf der Höhe der Zeit machten, ohne dem Mainstream anzugehören, aber noch nicht entdeckt seien. BVDG und Kölnmesse ließen sich die Förderung junger Kunst bei jeder Art Cologne rund 120.000 Euro kosten, dafür wurden jeweils 25 Kojen bereitgestellt. Zu den ausgestellten Künstlern, die inzwischen arriviert sind, gehören unter anderem Rosemarie Trockel, Stephan Balkenhol und Neo Rauch.

Hanne Schweitzer vom Kölner Büro gegen Altersdiskriminierung lobt die BVDG-Entscheidung als „unheimlich tolle Geschichte“ und hofft auf Nachahmer. „Auch bei Literaturwettbewerben gilt meistens eine Altersbegrenzung“, rügt sie. Dies schade sowohl jung gebliebenen Künstlern als auch denen, die erst im Alter ihre künstlerische Begabung entdeckten. SCH