specht der woche
: Bordelle in der Corona­pandemie

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Diese Woche habe ich ein Bordell gemalt, man erkennt es an der roten Scheibe und der Überwachungskamera über der Tür. In meiner Nachbarschaft in Berlin-Neukölln haben wegen der CoronpPandemie viele geschlossen.

Ich war auch selbst schon dort vor der Pandemie. Lange durften sie ja gar nicht mehr öffnen und dann hatten wahrscheinlich auch viele Menschen Angst, dass sie sich in einem Bordell anstecken.

Ich finde das nicht gut, weil ich mich frage, was mit den Sexarbeiterinnen passiert, wenn Bordelle schließen. Landen die dann in der Illegalität? Müssen die dann auf der Straße arbeiten? Es gibt eine Gewerkschaft, den Bundesverband für sexuelle Dienstleistungen – ich hoffe, dass die sich darum kümmern, dass es den Sexarbeitern gut geht.

Protokoll: Carolina Schwarz