der exorzismus

Am Mittwoch vergangener Woche starb im orthodoxen Kloster Heilige Dreifaltigkeit im ostrumänischen Dorf Tanacu die 23-jährige Nonne Irina Cornici bei einer Teufelsaustreibung. Der Abt des Klosters, Daniel Corogeanu, hatte die angeblich Besessene mit Hilfe anderer Nonnen an ein Holzkreuz gefesselt und mit einem Handtuch geknebelt. Nach drei Tagen am Kreuz, in denen sie weder Nahrung noch Wasser bekam, starb sie. Gerichtsmediziner gaben als Todesursache Herzstillstand durch Ersticken an. Nach Aussage von Ärzten hatte Irina Cornici an Schizophrenie gelitten. „Sie war von bösen Geistern besessen“, sagte der Abt. „Wir haben für sie gebetet und vom geistlichen Standpunkt aus völlig korrekt gehandelt.“ Die orthodoxe Kirche Rumäniens bezeichnete die Tat als „entsetzlich“. „Es ist eine barbarische Praxis, die mit der klösterlichen Tradition nichts zu tun hat“, teilte der Sprecher des rumänischen Patriarchen, Cornel Stoica, in einer Presseerklärung mit. „Teufelsaustreibung findet durch das Lesen von Gebeten statt, auf Verlangen der Person, die um Gottes Hilfe gegen den Teufel bittet“, so Stoica. „Leider gibt es Diener in unserer Kirche, die sich eine Aura großer Exorzisten verschaffen wollen und sich dabei auf die Ebene des billigen Schauspiels begeben.“ Die orthodoxe Kirche suspendierte Daniel Corogeanu von seinem Amt, zusammen mit vier Nonnen ist der Abt inzwischen in Untersuchungshaft genommen worden. KEN