sieben sachen
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Globaler Zusammenhalt ist die Antwort auf globale Ausbeutung Foto: Roma Day

Wessen Paradies?

Beim Podium „Whose Paradise? Ökonomien und Ökologien der Ausbeutung“ im Rahmen des Programms zum 51. Internationalen Tag der Roma* sprechen Carmen Glink Buján (Aktivistin), Amarilis Tapia (Respect Berlin) und Janka Vogel (Sozialwissenschaftlerin) über globale Strukturen der Ausbeutung von Menschen und Natur: Von den bedrohten Maya Trains in Südamerika bis zur Lage von Roma*-Arbeitsmigrant:innen in der deutschen Fleischindustrie. Moderation: Bárbara Santos.

24. 4., Acud Macht Neu, 18 Uhr

Ayọ̀ Akínwándé, Ogoni Cleanup, 2020, Performance, 2-channel video+audio, 3:42 Min. Foto: Ayọ̀ Akínwándé

Entfesselte Energien

Der Große Wasserspeicher in Prenzlberg ist ein guter Kontrastort für die Ausstellung „Fossile Erfahrung“. Die Arbeiten zeigen die geopolitischen Verflechtungen fossiler Brennstoffe. Zur Eröffnung performen Liz Rosenfeld und Dasniya Sommer mit Fungi Phuong Tran Minh. Ayọ̀Akínwándé aus Ibiwari Ikirikos „Oily Tears of the Delta“.

22. 4., 18–22 Uhr, Belforter Straße

Der Schweiz entstiegen: Anna Erhard Foto: Çiğdem Kodaş

Kurze Wege

Die Wahlberlinerin Anna Erhard spielt im Monarch. Letztes Jahr erschien ihr von Gitarren getragenes Solo-Album „Short Cut“, das von Pola Roy (Wir sind Helden) produziert wurde und auch Bass und Schlagzeug freundlich Platz einräumt. Zu Gast: My Favourite Things, das Musikprojekt der Wahl-New-Yorkerin und Filmkomponistin Dorothea Tachler („Fly I will, because I can“, 2017), die mit Julian Weber (Schwermut Forest) und David Benjoya (Brooklyn) auftritt.

24. 4., Monarch, Einlass 20 Uhr / Beginn 21 Uhr, 1G tagesaktuell

Mit beim Auftakt am 25. 4.: Yael Inokai Foto: Ladina Bischof

Mentale Gegenwart

Auch emotionales Leid hat einen sozialen und politischen Kontext. Die Projektwoche „Mental Health und Social Disease“ im Literaturforum im Brechthaus erkundet Beispiele aus der Literatur, die „psychische Gesundheit im sozialen Geflecht“ erzählen. Zum Auftakt, „Mental Health und Geschlecht“, diskutieren Anna Hetzer, Yael Inokai und Mischa Mangel am Beispiel von Mangels Ein Spalt Luft“ und Inokais Ein simpler Eingriff“, wie sehr Medizin und Psychatrie von einem androzentrischen Blick geprägt sind. Die Romane rücken das Verhältnis von Frauen (Patientinnen, Müttern, Krankenschwestern, Töchtern und Geliebten) zur Klinik ins Zentrum.

25.–29. 4., Literaturforum im Brechthaus, Chausseestr. 125

Am 30. 4.: Sound-Video-Installation „Traumascape“ Foto: Tanno Pippi

Neue, alte Rechte

Das von Elisa Müller, Annett Hardegen und Sebastian Eis organsierte Festival „Trauma: rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n)“ in der Vierten Welt untersucht das erneute öffentliche Erstarken der rechten Szene in Deutschland und zieht Verbindungslinien zur deutschen Kriegsvergangenheit.

28. 4.-15. 5., Galerie 1. OG, Treppe zum Café Kotti, Adalbertstr. 96

Der Hasenheide lauschen beim Audiowalk „Turn“ Foto: © Oliver Look

Hasenheide ca. 1811

Beim choreografischen Audiowalk „Turn – Kartographie einer Bewegung“ spiegelt „Turn“ so was wie einen Befehl zum Turnen: 1811 wurde in der Hasenheide viel im Freien geturnt, allerdings entwickelte sich die Turnbewegung schnell zum Werkzeug der Nationalisierung via Körperpraxis. Nora Tormann geht dieser Geschichte mit queeren und antifaschistischen Fragen auf den Grund.

22. 4. 18 Uhr, 23. 4. 14+18 Uhr, 24. 4. 18 Uhr, Hasenheide, Eingang Freiluftkino, Tickets: tatwerk-berlin.de

Florian Scheibe Foto: © P. Rigaud / Shotview Photographers Mngt

Mein, meins

Im März erschien Florian Scheibes dritter Roman „Der Biss“ (btb-Verlag). Mein Förmchen darfst du nicht benutzen: An einem blutigen Biss im Sandkasten auf dem Spielplatz entzündet sich eine konflikthafte Szene zwischen Eltern, der gesellschaftliche Machtverhältnisse offenbart. Die biodeutsche Familie des Gebissenen lebt in Berlin in einem Nullenergie-Mehrfamilienhaus, kauft Öko-Spielzeug und hat für Leute, die Wegwerfbecher benutzen, nur Verachtung übrig. Als sein Sohn gebissen wird, schreit der Vater den anderen Jungen wie einen Hund an und wird zum Verfolger. Dessen Vater, Petre, der mit seiner Familie gerade aus Bakau nach Berlin gezogen ist, sieht plötzlich, wie ein erwachsener Mann das Gesicht seines Kinds in den Sand drückt. Zur Buchpremiere liest Scheibe in der Buchhandlung Stadtlichter in Neukölln. Karoline Peters moderiert.

26. 4., Buchhandlung Stadtlichter, Bürknerstr. 1, Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr, 5 €