Raketen­start in Südkorea

Südkorea hat eigenen Angaben zufolge erstmals erfolgreich Satelliten zur zivilen Nutzung mit einer selbst gebauten Trägerrakete in die Erdumlaufbahn befördert. Die dreistufige Weltraumrakete Nuri (KSLV-2) habe planmäßig vom Naro-Raumfahrtzentrum in Goheung abgehoben, teilte das Wissenschaftsministerium mit. Auf einer niedrigen Umlaufbahn habe ein 162,5 Kilogramm schwerer Satellit 40 Minuten später Kontakt mit einer Forschungsstation in der Antarktis aufgenommen. Im vergangenen Oktober hatte Südkorea bereits eine KSLV-2 gestartet, jedoch erreichte der mitbeförderte Satellit nicht wie geplant den Orbit. Im Rahmen seines ehrgeizigen Raumfahrtprogramms entwickelt Asiens viertgrößte Volkswirtschaft eigene Trägerraketen, um im Geschäft um die Beförderung von Satelliten mitmischen zu können. Mit der Nuri-Rakete wurden diesmal zudem eine 1,3 Tonnen schwere Satellitenattrappe und vier kleine, von Universitäten entwickelte Satelliten für Forschungszwecke auf eine Umlaufbahn gebracht. Südkorea gilt als das siebte Land nach den USA, Russland, Frankreich, China, Japan und Indien, das erfolgreich eine Trägerrakete entwickelt hat, die einen Satelliten mit über eine Tonne Gesamtmasse in eine Umlaufbahn bringen kann. (dpa)