SCHÜLER-POETRY-SLAM IM BUS
: Sonderfahrt mit Phrasen und Gefühlen

An der Haltestelle Weidende in Poppenbüttel steht ein roter Bus. Auf dem Display steht „Sonderfahrt“. Der Bus füllt sich mit Neuntklässlern der Stadtteilschule Am Heidberg und des Gymnasiums Oberalster. Sie präsentieren ihre selbst geschriebenen Texte beim HVV-Poetry-Slam. Im Bus.

Ungewöhnlich wackelig ist diese „Bühne“, die für die meisten Schüler die erste ist. Jeder Autor hat fünf Minuten Zeit. Keine Requisiten. Keine Kostüme. Eine Jury vergibt Punkte von eins bis zehn. „Seid ihr gut drauf? Rastet mal richtig aus!“, fordert Moderator Moritz Neumeier, Slammer aus Schleswig-Holstein. Er hatte zuvor in den Klassen einen Schreibworkshop gegeben und in den Poetry Slam eingeführt. Die Jungen und Mädchen klatschen verschlafen in ihre mit Zetteln bewehrten Hände.

Die 15-Jährigen dichten über „HSV, mein Verein“, sind „verloren in einem Chaos aus gemischten Gefühlen“ und behandeln auch das obligatorische „Tor zur Welt“. Zwischen den Phrasen blitzen ab und an wirklich originelle Sätze hindurch. Nicht alle finden den Mut, ihre Texte selbst vorzutragen: Freunde lesen sie vor. Es wird gejohlt und geklatscht während draußen heckenumstandene Einfamilienhäuser vorbeiziehen.  SMW

Auf der Fähre 62 nach Finkenwerder treten am 14. 6. die Sieger im Finale des HVV-Poetry-Slams an (14 Uhr, Landungsbrücken)