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Minderjährige in Turnhallen untergebracht

Die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonard (SPD) hat in einem Presse­gespräch bestätigt, dass unbegleitete Minderjährige aus der Ukraine in Hamburger Turnhallen untergebracht werden. Es handelt sich dabei auch um die Halle in der Feuerbergstraße, deren Mit­ar­bei­te­r:in­nen sich wegen Überlastung an die taz gewandt hatten. Für die Betreuung der Minderjährigen ist der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) zuständig. Die Senatorin begründete die Unterbringung in Turnhallen mit der steigenden Anzahl minderjähriger Geflüchteter aus der Ukraine. Eine konkrete Zahl, wie viele Minderjährige aktuell in Turnhallen untergebracht werden, gab die Senatorin nicht. (taz)

Neuer Name, alter Kühne

Nach der Debatte um die Absage zweier nominierter Nachwuchs-Autoren wird der „Klaus-Michael Kühne“-Preis beim Hamburger ­Literaturfestival „Harbour Front“ umbenannt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung soll in diesem Jahr unter dem Namen „Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals“ verliehen werden, wie die Festivalleitung mitteilte. Der Debütant Sven Pfizenmaier war abgesprungen, weil das Logistik-Unternehmen Kühne + Nagel als Festivalsponsor seiner Ansicht nach seine Rolle in der NS-Zeit nicht ausreichend aufgearbeitet hat. Kurz darauf sagte auch die Autorin Franziska Gänsler ab. Zwar wird der Preis nun nicht mehr in Kühnes Hotel „The Fontenay“ übergeben, er bleibt aber von der Kühne-Stiftung gefördert. (dpa)

Miese medizinische Versorgung für Menschen mit Handicap

Der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, sieht in Schleswig-Holstein Nachholbedarf bei der gesundheitlichen Versorgung. So gebe es im Land kein einziges medizinisches Zentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung, sagte Dusel. Er unterstützte Bemühungen der Landesbeauftragten Michaela Pries, solche Zentren auch im Norden zu bilden. Diese könnten an vorhandene ambulante Strukturen angedockt werden, sagte Pries. Einen konkreten Bedarf an solchen Zentren für das Land konnte sie nicht nennen, da die Datenlage schlecht sei. Ihre Dienststelle schätzt die Zahl der Menschen, die für eine Versorgung dort infrage kämen, auf mehrere Tausend. Wünschenswert wäre eine Anschubfinanzierung durch das Land, sagte Pries. Solche Zentren dürften auch nicht nur Lotsenfunktion haben, wie es Krankenkassen wollten. Sie müssten auch für Diagnostik, Behandlungen und Überweisungen zuständig sein. (dpa)