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Prozess wegen Kochsalz statt Impfung beginnt

Eine Krankenschwester, die im April 2021 Corona-Impfspritzen mit einer wirkungslosen Kochsalz-Lösung aufgezogen haben soll, muss sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Oldenburg wegen vorsätzlicher Körperverletzung in 15 Fällen verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf der 39-jährigen Frau am ersten Verhandlungstag vor, 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalz oder aber mit extrem verdünnten Impfstoff befüllt und dann zur Impfung an eine Kollegin weitergegeben zu haben, berichtete Gerichtssprecher Torben Tölle. Sie habe die Pandemie als eine Verschwörung angesehen und die Arbeit im Impfzentrum Schortens-Roffhausen bei Wilhelmshaven sabotieren wollen. Die Angeklagte räumte ein, dass ihr ein Fläschchen mit Impfstoff versehentlich zerbrochen sei. Aus Angst um ihren Arbeitsplatz habe sie sechs Spritzen mit Resten aus anderen Ampullen aufgezogen und mit Kochsalz aufgefüllt. Eine politisch motivierte Handlung bestritt sie. Sie bereue die Tat. Im Falle eines Schuldspruchs drohen der Frau eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft. Der Prozess wird am 8. November fortgesetzt. (epd)

Hamburger Winterdom will Strom sparen

Der Hamburger Winterdom wird in diesem Jahr nicht ganz so hell wie gewohnt erstrahlen. Das Ziel der Schausteller sei es, 20 Prozent Strom zu sparen, sagte der Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg, Robert Kirchhecker, am Mittwoch. Dafür werde beispielsweise auf einen Teil der Beleuchtung verzichtet. Nahezu alle Fahrgeschäfte hätten bereits auf stromsparende LED-Lichter umgestellt, erklärte der Leiter des Dom-Referats in der Wirtschaftsbehörde, Sören Lemke. Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sei auch der Ausschank der meisten Heiß- und Kaltgetränke in Pfandbechern. (dpa)

Hamburg fördert Projekte für geflüchtete Studierende

Mit 437.000 Euro fördert die Hamburger Wissenschaftsbehörde Projekte für geflüchtete Studierende und Studieninteressierte an den staatlichen Hochschulen. Damit sollen studienvorbereitende Maßnahmen ausgebaut und vor allem das Angebot an Sprachkursen erhöht werden, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Die Sprachkurse soll es geflüchteten Studieninteressierten erleichtern, ein Studium in Hamburg aufzunehmen und die für eine Zulassung notwendigen Deutschkenntnisse schnell zu erwerben, hieß es. Neben Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit betreffe dies auch Studierende aus Drittstaaten, die in der Ukraine studiert hatten. Für letztere Gruppe seien die Sprachkurse ein wichtiger Baustein, um eine Aufenthaltsgenehmigung für das Studium zu erlangen, so Wissenschaftssenatorin Fegebank.(epd)

Sozialverband fordert in Hamburg kostenlosen ÖPNV

Nach ankündigten Preiserhöhungen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) zum Jahreswechsel hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) kostenlose HVV-­Tickets für Bedürftige gefordert. Für Menschen mit wenig Einkommen seien Busse und Bahnen die einzige Möglichkeit, an Mobilität teilzuhaben, teilte der Hamburger SoVD-Landesverband am Mittwoch mit. „Jede Preiserhöhung reduziert ihre Möglichkeiten“, so SoVD-Landes­chef Klaus Wicher. Der HVV hatte für 2023 eine Preiserhöhung von 3,2 Prozent angekündigt, Seniorenkarten können in Zukunft erst ab dem 65. Lebensjahr genutzt werden. „Das Argument der gestiegenen Energiepreise gilt nicht nur für den HVV, sondern für uns alle“, so Wicher. Jetzt müsse der Senat die Ärmsten entlasten und den 125-Millionen-Notfallfonds nutzen, um die kostenlose Nutzung des ÖPNV für Bedürftige zu ermöglichen. (epd)

AfD-Politiker will Landtagsvize in Hannover werden

Der AfD-Politiker Klaus Wichmann kandidiert als Landtags­vizepräsident. Das teilte die AfD-Landtagsfraktion am Mittwoch in Hannover mit. Der 58 Jahre alte Wichmann sitzt seit 2017 im Landtag. In der noch laufenden Legislaturperiode besteht das Landtagspräsidium aus einer Präsidentin und vier Vizepräsidenten. Diese werden von SPD, CDU und Grünen gestellt. Ob sich die Größe des Landtagspräsidiums in der neuen Legislaturperiode ändert, könne noch nicht gesagt werden, dies hänge von der neu zu verabschiedenden Geschäftsordnung ab, sagte ein Landtagssprecher. Kommende Woche kommt der Landtag zur konstituierenden Sitzung zusammen. Eine Zustimmung anderer Parteien für einen AfD-Kandidaten gilt als unwahrscheinlich. (dpa)