COMPUTERVIRUS
: Neue Runde im Cyberkrieg um den Iran

MOSKAU/BERLIN | IT-Experten haben einen Computerschädling entdeckt, der vor allem Rechner im Nahen Osten und im Iran ausspionieren soll. Das Programm mit dem Namen Flame werde derzeit in mehreren Ländern aktiv als Cyberwaffe eingesetzt, warnte das russische Antivirus-Unternehmen Kaspersky Lab. Firmenchef Eugene Kaspersky setzte Flame in eine Reihe mit den Sabotageprogrammen Stuxnet und Duqu. Flame überwacht laut Kaspersky den Datenverkehr im Netzwerk, nimmt Bildschirmfotos auf und protokolliert Tastatureingaben. Die meisten Infektionen seien im Iran entdeckt worden.

In den vergangenen Wochen seien durch den Virus große Datenmengen gestohlen worden, berichtete gestern auch die iranische Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf das staatliche Computerzentrum Maher. Erst vor einem Monat hatte der Iran erklärt, die Verbreitung eines datenlöschenden Virus – nämlich Stuxnet – gestoppt zu haben, der Server im iranischen Ölsektor angegriffen habe. Flame ist laut Experten noch gefährlicher als Stuxnet. (dpa, afp)

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