„Das ist wie Mikado“

Das Brickfilmfestival zeigt Kurzfilme aus Lego

■ 45, organisiert das Brickfilmfestival. Der Informatiker ist gebürtiger Dithmarscher und lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Hamburg.

Herr Böttcher, sind Lego-Figuren die besseren Schauspieler?

Dirk Böttcher: Ja, absolut. Mit denen hat mein kein Problem. Die bleiben auch über Nacht am Drehort und brauchen keine Verpflegung. Die sind um einiges pflegeleichter.

Gibt es denn auch einen Starkult um Legomännchen?

Ja, es gibt in der Szene schon zwei, drei Figuren, die einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen und immer wieder auftauchen. Zum Beispiel den Sündenhamster – halb Mensch, halb Hamster. Der ist immer an allem Schuld. Zum Beispiel an der Finanzkrise oder an Ölkatastrophen.

Wie lange dauern die Dreharbeiten?

Das ist sehr unterschiedlich. Das kommt drauf an, wie viel Mühe man sich macht. Ich sag mal einen Monat pro Minute. Das sind so 12 bis 15 Bilder pro Sekunde, 900 pro Minute. Dann kommt es aufs Setting an. Die Männchen müssen bewegt werden, das Setting muss stehen bleiben. Dann kommt man doch mal dran und alles muss von vorn gemacht werden. Das ist wie Mikado.

Leiden die Macher solcher Filme am Peter-Pan-Syndrom, wollen also nicht erwachsen werden?

Ja. Aber ich muss auch sagen, dass viele Teilnehmer noch recht jung sind, also so zwischen 60 und 80 Prozent sind immer zwischen zwölf und 18. Das sind nur eine Handvoll Leute, die 30 und älter sind.

Hat Ihre Frau Verständnis für Ihr Hobby?

Die erträgt das mit viel Geduld. Da ist ja immer mal wieder der Keller blockiert, wegen der Dreharbeiten. Im Moment sieht das Wohnzimmer aus wie ein Schlachtfeld, weil ich mit der Organisation für das Festival betraut bin.  INTERVIEW: TIR

Samstag, 14 Uhr, Magazin Filmkunsttheater, Fiefstücken 8