Nicht verpassen!
: Ewiges Dilemma

„Der Preis für den Frieden“, 22.30 Uhr, Arte

Das UN-Hauptquartier in New York im September 2002: Der amerikanische Präsident George W. Bush hält eine Rede vor der Generalversammlung. Das Thema: der Irak. Was dieser mit dem Kongo zu tun hat, wird während der 83 Minuten Film, einer Mischung aus Aufnahmen und Interviews, immer deutlicher: Die Aufmerksamkeit für eine Krisenregion kannibalisiert die für andere, das ewige Dilemma der UN. Der Kongo ist das Fallbeispiel, an dem dies im Film durchexerziert wird. Er zeigt eine Weltorganisation, die den Frieden sichert und dabei gleichzeitig ein riesiges militärisches Gebilde ist. Dabei wirft er immer wieder die Frage nach dem tatsächlichen Handlungsspielraum der UN auf und beantwortet sie deutlich: Die UN sind so stark, wie ihre Mitglieder. Autor Paul Cowan bricht das große, abstrakte Gebilde, das die UN sind, auf einige wenige Mitarbeiter herunter. Er verfolgt ihre Entscheidungsfindung in New York und zeigt dazu Szenen aus dem Kongo: Das Spiel mit dem Kontrast zwischen der Bürokratie in New York und dem Chaos im Kongo. Ein wirkungsvolles Spiel. NATALIE TENBERG