Kinderbetreuung gut für den Profit

BERLIN taz ■ Nach einer neuen Studie würde Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, wenn sich die Arbeitgeber auf die privaten Bedürfnisse ihrer Angestellten besser einstellten. Ein entsprechendes Gutachten mit dem Titel „Work-Life-Balance“ stellte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) gestern vor. Alle Beteiligten würden von solchen Veränderungen profitieren, so die Studie. Die Arbeitnehmer könnten mittels Teilzeit und Betriebskindergarten ihren Lebensentwurf besser umsetzen, gleichzeitig wären sie bei der Arbeit um 1,6 Prozent produktiver. Die Sozialsysteme würden entlastet, weil mehr Menschen in die Sozialversicherung einzahlten. Wegen der Möglichkeit, weiter zu arbeiten und Kinder zu betreuen, stiege die Geburtenrate, mehr als 220.000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen. Warum die Unternehmen nicht von selbst auf die Idee kamen, Betriebskindergärten einzurichten und dadurch mehr Profit zu erwirtschaften, konnte auch BDI-Präsident Jürgen Thumann nicht erklären. „Die Unternehmer sind auf dem globalen Markt so gefordert, dass für solche Überlegungen keine Zeit bleibt.“ SW

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