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: Frankfurter Invasion, die

Neapel sehen und sterben Foto: Jan Huebner/imago

Zwei Meldungen eines Wochenendes: Nach dem 1:1 zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart kam es auf Bahngleisen nahe des Frankfurter Stadions zu Auseinandersetzungen zwischen den Fans beider Klubs.

Und: Der SSC Neapel kritisiert die Entscheidung eines Verwaltungsgerichts, dass er nun 2.700 Tickets an Anhänger von Eintracht Frankfurt verkaufen muss, damit die am Mittwoch (21 Uhr) das Spiel der Klubs in der Champions League sehen können. Ursprünglich war Menschen mit Wohnsitz in Deutschland untersagt worden, ins Stadion zu kommen. Beim SCC Nea­pel hat man Angst vor der „konkreten Möglichkeit, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte“.

Nun waren es aber (Meldung eins) vermutlich Stuttgarter Fans, die in ihrem Zug die Notbremse zogen, die Türen öffneten und Frankfurter Fans verhauen wollten. Kein Grund also, Frankfurter zu bestrafen. Und nun weiß man (Meldung zwei) aktuell kein bisschen, wer aus Frankfurt denn am Mittwoch nach Italien reisen wird. Es gibt also keinen Grund, Fans aus einem vorab geäußerten General­verdacht heraus, das Recht zu nehmen, was diese brauchen, damit Fußball erst Fußball wird: Anhänger zu sein.

„Erbarmen, die Hesse komme“, sagen einst die Rodgau Monotones und beschworen „ ’ne schaurig-schöne Invasion“, und da ist es dem SSC Neapel schon nicht ganz zu verübeln, wenn er sich vor solcher Lyrik fürchtet: „Was hat’n da de Pappa da? Der hat e Flasch Grappa da de Pappa.“ Aber da es ja sogar ein Menschenrecht auf schlechte Kunst gibt, sollten Eintracht-Fans reisen dürfen. (mak)