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Angriff auf Reporter bei AfD-Demonstration

Nach einer Kundgebung der AfD in Erfurt am vergangenen Samstag ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Übergriffs auf einen Journalisten. Gegen einen Teilnehmer der AfD-Veranstaltung sei ein Verfahren wegen versuchter Körperverletzung eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Ein Journalist, der über die Kundgebung berichten wollte, sei attackiert, aber nicht verletzt worden. Der Securitydienst seines Verlages hatte Schlimmeres verhindern können. Nach Angaben der Funke Mediengruppe handelte es sich um einen Reporter der Thüringer Allgemeinen. Auch der Bericht eines MDR-Fernsehteams zeigte ein Gerangel zwischen einem Demonstrationsteilnehmer und dem Securitydienst.

An der AfD-Kundgebung mit der Co-Parteivorsitzenden Alice Weidel und dem Thüringer Landeschef Björn Höcke nahmen laut Polizei etwa 1.100 Menschen teil. Rund 800 Menschen demonstrierten nach Polizeiangaben gegen die Kundgebung. Verschiedene Thüringer Politiker, darunter Innenminister Georg Maier (SPD), bekundeten ihre Solidarität mit dem Reporter. „Angriffe auf Journalisten sind Angriffe auf die Demokratie“, twitterte Maier. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte einen besseren Schutz von Journalist*innen. „Dass der Einsatz eines Sicherheitsdienstes überhaupt notwendig ist, damit Journalisten ihrer Arbeit nachkommen können, zeigt, wie gefährdet die Pressefreiheit ist“, sagte ein Sprecher der Funke-Mediengruppe. (dpa)

Öffentlich-rechtliche Sender melden Finanzbedarf an

Die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio haben ihren Finanzbedarf bei der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) angemeldet, wie die Medienhäuser am Freitag mitteilten. Konkrete Höhen wurden öffentlich nicht genannt.

In den nächsten Monaten wird die Finanz-Kommission die Planungen prüfen, in der Vergangenheit kürzte das Gremium an vielen Stellen. Voraussichtlich Anfang 2024 könnte die KEF eine Empfehlung für die Höhe des Rundfunkbeitrags abgeben. Die Bundesländer haben das letzte Wort, müssen sich aber eng an der KEF-Empfehlung orientieren. Derzeit liegt der Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro pro Monat. Die aktuelle Beitragsperiode läuft noch bis Ende 2024. Jährlich kommen mehr als 8 Milliarden Euro an Rundfunkbeiträgen zusammen. (dpa)