Fatoumata Diawara
: Perlende Gesellschaftskritik

Die 29-jährige, in Frankreich lebende Songwriterin Fatoumata Diawara ist der neueste Shootingstar aus Mali. Als Schauspielerin wirkte sie in Filmen und auf Theaterbühnen, bevor sie sich für eine musikalische Laufbahn entschied. Alle Stücke ihres Debüts hat die Selfmade-Frau nun auf eigene Faust komponiert und arrangiert, sogar die Background-Vocals und Percussion hat sie selbst eingespielt.

Mit ihrem afrikanischen Kopfschmuck und dem Look eines Models, das zur Gitarre greift, sieht sie aus wie eine Mischung aus der jungen Miriam Makeba und Carla Bruni, ihre stimmungsvollen Afro-Folk-Balladen tauchen den Hörer zwar in ein akustisches Wellness-Bad. Doch unter ihre perlenden Gitarrenklänge mischt sie jede Menge Soul – und beißende Gesellschaftskritik: „Bissa“ handelt in ironischer Weise vom Grundrecht einer jeden Frau, sich ihren Ehepartner selbst auszusuchen, „Boloko“ spricht das heikle Thema weiblicher Genitalbeschneidungen an. „Kélé“ dagegen ist eine klassische Anti-Kriegs-Ballade, während das percussive „Sowa“, „Alama“ und „Sonkolon“ mit der traditionellen afrikanischen Kindererziehung ins Gericht gehen.

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