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Kann nicht mehr: Rafael Nadal Foto: reuters

Abgang eines Lädierten

Der Abschied naht. Rafael Nadal wird im kommenden Jahr seine Karriere beenden. Ob man ihm in diesem Jahr noch einmal beim Tennisspielen zusehen kann, ist ungewiss. Seine Teilnahme bei den French Open hat er jedenfalls abgesagt. Der Körper will nicht mehr so, wie Nadal es sich wünscht. Mit den Jahren haben sich die Geschichten über seine Verletzungen gehäuft. Wenn er sich in den vergangenen fünf Jahren mit all seiner Energie, mit seiner irrwitzigen Athletik wieder mal durch ein Turnier bis zum Finalsieg gequält hatte, konnte man sich kaum vorstellen, wie groß seine Schmerzen dabei gewesen sein müssen. „Du kannst nicht gegen das Alter kämpfen und auch nicht gegen die Uhr. Sie tickt und tickt, und du kannst ihre Zeiger nicht aufhalten“, hat er schon vor gut vier Jahren gesagt. Da war er 32 und hatte schon Verletzungen an den Handgelenken, dem Unterarm, am Ellbogen, an den Schultern, an Rücken, Bauch und Hüfte, an den Oberschenkeln und an den Knien, den Knöcheln und am Fuß hinter sich.

Der Spanier hat in seiner Karriere 92 Turniere gewonnen, darunter 22 Grand-Slam-Events. Allein 14 Mal hat er die French Open in Paris gewonnen, jenes Turnier, bei dem er in seiner gesamten Karriere nur zwei Matches verloren hat. Oft waren es nicht seine Gegner, die ihn bezwungen haben, sondern sein Körper. Bei 15 Grand-Slam-Turnieren musste er wegen Verletzungsproblemen aufgeben. Das soll nun nicht mehr vorkommen. Er wolle das Glück nun woanders suchen, sagte er. (arue)