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Francoise Gilot steht vor einem Bild, sie hat eine Schleife im Haarreif und trägt große goldene Ohrringe

Foto: Wolfgang Thieme/dpa

Die Malerin und einstige Partnerin Picassos, Françoise Gilot, ist gestorben

Sie ist 101 Jahre alt geworden. Die französische Malerin und Grafikerin Françoise Gilot verstarb US-Medien zufolge am 6. Juni in New York, schon länger litt sie unter Problemen mit dem Herzen und der Lunge.

Françoise Gilot, 1921 in Neuilly-sur-Seine, einem bürgerlichen Vorort westlich von Paris geboren, gehörte während und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Umfeld der Nouvelle École de Paris. Obwohl dieses sich der Abstraktion verschrieben hatte, malte Gilot zumeist figürlich.

Berühmt wurde Gilot als Partnerin und Muse von Pablo Picasso. 1943 lernte sie den rund 40 Jahre älteren Picasso kennen. Das Paar bekam die Kinder Claude und Paloma. Er muss sich zunehmend launisch und dominant gezeigt haben, bis sie ihn 1953 verließ. Sie gilt als einzige Frau, die den Kunst-Giganten des 20. Jahrhunderts je verlassen hat.

Gilot führte später eine kurze Ehe mit dem Maler Luc Simon, aus der Tochter Aurelia stammt. Danach zog sie nach New York und heiratete 1970 Jonas Salk, den Entdecker des Polio-Impfstoffs gegen Kinderlähmung, mit dem sie bis zu seinem Tod 1995 zusammenblieb.

Über ihre Beziehung zu Picasso veröffentlichte Gilot in den 60er Jahren das Buch „Leben mit Picasso“ – trotz zahlreicher Anstrengungen des berühmten Künstlers, es verbieten zu lassen. Das Buch wurde zum Bestseller, begleitet von einem juristischen Kleinkrieg, unter dem auch Gilots künstlerische Karriere litt. Erst spät wurde sie mehr als eigenständige Künstlerin wahrgenommen, im Juni 2021 erreichte ihr Gemälde „Paloma à la Guitare“ aus dem Jahr 1965 bei einer Sotheby’s-Versteigerung in London über eine Million Euro. Zu ihrem 100. Geburtstag feierten US-Medien sie noch als It-Girl.

Die Autorin Ruth Schweikert ist gestorben

Foto: Ayse Yavas/Keystone/dpa

„Wie wir älter werden“, so heißt ihr dritter, 2015 erschienener Roman. Tatsächlich ist die Schweizer Schriftstellerin Ruth Schweikert nicht sehr alt geworden. Sie starb, wie am Dienstag bekannt wurde, im Alter von 57 Jahren am vergangenen Sonntag nach einer Krebserkrankung in Zürich. Schweikert wurde 1965 in Lörrach geboren. Sie wuchs in der Schweiz auf und lebte mit ihrer Familie in Zürich. Sie hatte fünf Söhne. Bereits 1994 feierte sie mit ihrem Erzählband „Erdnüsse.Totschlagen“ Erfolge. Es folgten die Romane „Augen zu“ (1998), „Ohio“ (2005) und eben „Wie wir älter werden“ (2015). Sie bekam 2015 in Frankfurt den Stadtschreiberpreis von Bergen-Enkheim. 2016 erhielt sie in Zürich und Solothurn in der Schweiz Kunst- und Literaturpreise. In ihrem letzten Buch, „Tage wie Hunde“, berichtete sie 2019 über ihre Brustkrebserkrankung. Sie hatte die Diagnose 2016 bekommen. In einem Interview auf ihrer eigenen Webseite von 2019 bezeichnete sie Werke unter anderem von Ingeborg Bachmann, Silvia Plath und Virginia Woolf als Inspiration. „Ich bin ganz klar übers ­Lesen zum Schreiben gekommen und über die Faszination“, sagte sie darin.