Giftmüll bleibt, wo er ist

ALTLASTEN Asbestschlamm aus der Region Hannover wird nicht auf andere Deponien gebracht

Am kommenden Montag soll über das weitere Vorgehen informiert werden

Die geplante Entsorgung von 170.000 Tonnen Asbestmüll aus Niedersachsen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist endgültig geplatzt. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Wunstorf deutet nun alles auf eine Sanierung der industriellen Altlast am Ort hin. Das beauftragte Entsorgungsunternehmen und die zuständige Region Hannover prüften einen Aufhebungsvertrag.

In Wunstorf bei Hannover lagert Asbestschlamm der 1990 aufgelösten Firma Fulgurit, einst einer der größten Produzenten von Asbesterzeugnissen in Deutschland. Gegen die geplanten Transporte nach Rondeshagen in Schleswig-Holstein und Ihlenberg (ehemals Schönberg) in Mecklenburg-Vorpommern hatte es massiven Protest gegeben. Das Verwaltungsgericht Schleswig erklärte die Transporte in einem Eilverfahren für unrechtmäßig.

Ein Sprecher der zuständigen Region Hannover sagte, dass am kommenden Montag über den weiteren Umgang mit der industriellen Altlast informiert werden soll. Welche politischen Konsequenzen die geplatzte Sanierung haben wird, ist offen. Gegen eine Umlagerung des Abfalls auf eine Deponie bei Hannover hatten Anlieger bereits 2009 erfolgreich geklagt, und aus einem Abtransport nach Brandenburg wurde im vergangenen Jahr nichts.

Für den Müllexport Richtung Norden hätte die Region Hannover mehrere Millionen Euro an EU-Wirtschaftsfördermitteln eingestrichen, daraus wird nun auch nichts.  (dpa)