medienticker
:

Sechs Länder gegen Beitragserhöhung

Sechs Bundesländer lehnen derzeit einen höheren Rundfunkbeitrag ab. In einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) haben sich Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt gegen eine Erhöhung ausgesprochen. Die übrigen Länder verweisen in der Mehrheit auf die Empfehlung der Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF).

Der Rundfunkbeitrag beträgt derzeit 18,36 Euro pro Monat. Er kommt den Programmen und Angeboten von ARD, ZDF und Deutschlandradio zugute und ist pro Monat und Haushalt fällig. Die aktuelle Beitragsperiode läuft noch bis Ende 2024. Sachsen-Anhalt hatte Ende 2020 die zum Januar 2021 geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent zunächst blockiert, indem der Landtag nicht darüber abstimmte. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die Blockade später für verfassungswidrig. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und Deutschlandradio haben Ende April ihren Finanzbedarf für die kommende Beitragsperiode angemeldet. Sie gehen dabei von Teuerungsraten zwischen 2,16 und 2,71 Prozent aus. Zudem beeinflussen Vorwürfe um Geldverschwendung unter der früheren Senderspitze beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Debatte. (epd)

KI-Radio ohne echte ­Mo­de­ra­to­r:in­nen

Das Medienhaus Audiotainment Südwest plant ein neues Radioprogramm mit künstlicher Intelligenz und ohne echte Moderatoren. Programm-Geschäftsführerin Valerie Weber teilte am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit, dass der Start in diesem Sommer geplant sei und das neue Programm ein technikaffines junges Publikum zwischen 10 und 40 Jahren ansprechen soll. Ein Stellenabbau sei damit nicht verbunden, und es sollen auch keine bisherigen Radioprogramme ersetzt werden. Zum Portfolio des Medienhauses mit Sitz in Mannheim zählen die Sender bigFM, RPR1, Radio Regenbogen und Regenbogen Zwei. Das neue KI-Radioprogramm zählt den Angaben zufolge dann zur Markenfamilie von bigFM.

Weber teilte weiter mit: „Wir sehen das KI-Angebot als eine Erweiterung unseres Angebots und werden hier eher neue Stellen schaffen – das zusätzliche Programm kostet ja eher mehr Betreuungskapazitäten.“ Schon aus ethischen Gründen solle nichts on air ­gehen, was nicht von Menschen betreut werde. (dpa)