Mitschüler be­lastet Aiwanger

Söder und Bundesregierung fordern Aufklärung von Bayerns Vize

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seinen Vize Hubert Aiwanger aufgefordert, sämtliche – auch neue – Vorwürfe betreffend dessen Schulzeit nun schnell und umfassend zu beantworten. „Alle Fragen müssen zweifelsfrei geklärt werden. Da darf kein Verdacht übrig bleiben“, sagte Söder am Mittwoch am Rande eines Termins im oberbayerischen Beilngries. Das gelte für Fragen, die es seit dem Wochenende gebe, und auch für neue Vorwürfe, die nun bekannt geworden seien, erklärte der CSU-Vorsitzende. Die 25 Fragen, die man an Aiwanger übermittelt habe, umfassten auch diese neuen Vorwürfe. Er solle sie nun zeitnah beantworten.

Söder reagierte damit auf Vorhaltungen eines ehemaligen Mitschülers Aiwangers, über die das ARD-Magazin „Report München“ berichtet hatte: Aiwanger soll beim Betreten des schon besetzten Klassenzimmers früher ab und zu „einen Hitlergruß gezeigt“ haben, wie der Mitschüler dem Magazin sagte, demnach ein Mitschüler von der 7. bis 9. Klasse. Zudem habe Aiwanger „sehr oft diese Hitler-Ansprachen nachgemacht in diesem Hitler-Slang“. Auch judenfeindliche Witze seien „definitiv gefallen“. Welche „starke Gesinnung“ dahintergesteckt habe, könne man nur schwer sagen, „keine Ahnung“. Der Mitschüler wurde mit Namen gezeigt.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete am Mittwoch in Meseberg die bekannt gewordenen Details als „sehr bedrückend“. Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) warf Aiwanger vor, im Umgang mit den Medienberichten „­unaufrichtig“ zu sein. (dpa, epd)