Ex-Siemens-Manager zahlen

KORRUPTION Im Schmiergeldskandal des Münchner Konzerns stimmen Exmanager Vergleich zu

MÜNCHEN dpa | Der Elektrokonzern Siemens steht im Tauziehen um Schadenersatzforderungen wegen der milliardenschweren Schmiergeldaffäre vor einer Einigung mit drei ehemaligen Vorständen. Klaus Wucherer, Rudi Lamprecht und Edward G. Krubasik hätten sich zur Schließung eines Vergleichs im November dieses Jahres bereit erklärt, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit.

In dem größten Korruptionsskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte geht es um dubiose Zahlungen von rund 1,3 Milliarden Euro, die zur Erlangung von Aufträgen im Ausland eingesetzt worden sein sollen. Der Konzern hatte von insgesamt elf früheren Topmanagern Schadenersatz verlangt, darunter auch von den früheren Vorstandschefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld. Die Verhandlungen ziehen sich seit mehr als einem Jahr hin. Nach Angaben von Siemens sind Wucherer, Krubasik und Lamprecht bereit, zusätzlich zu Leistungen der Managerhaftpflichtversicherung und unabhängig von deren Höhe jeweils 500.000 Euro an das Unternehmen zu zahlen. Der Einigung müssten Aufsichtsrat und Hauptversammlung zustimmen.