brief des tages
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Die Welt bleibt ungerecht

„Eine gerechtere Weltordnung wäre gut. Aber die Brics-Erweiterung bringt sie nicht näher“, wochentaz vom 26. 8. 23

Die Weltordnung ist in Bewegung, aber es gibt keine Akteure mit einem überzeugenden Konzept für eine gerechte Weltordnung. Die nachkoloniale Ordnung löst sich auf, weil die westlich dominierte Weltordnung zusammenbricht. Besonders in Afrika kann man sehen, dass der Westen vor allem dafür gesorgt hat, dass die kolonialen Abhängigkeiten weitergeführt werden. Eine eigenständige Entwicklung wurde boykottiert, damit Afrika weiter liefert. In der nachkolonialen Ordnung wurde das durch Kooperation mit korrupten Eliten realisiert, die sich bereichern konnten, sich jetzt zum Teil auch bessere Chancen mit anderen Mächten erhoffen.

Europa hat bisher keinen Weg gefunden, Afrika attraktive faire Beziehungen anzubieten, möglicherweise weil diese Politik immer noch von den alten kolonialen europäischen Interessen dominiert wird – siehe vor allem Frankreich, das gerade seinen Einfluss komplett verliert in Mali, Niger, Burkina Faso.

Der Westen ist weiterhin stark in der Ausarbeitung von guten Regeln, die er aber selbst immer wieder diskreditiert.

Burkhart Braunbehrens, Ebertsheim