Sayonara Sapporo

Der japanische Wintersportort verzichtet auf eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2030

Es hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits abgezeichnet. Jetzt ist es Gewissheit: Die japanische Stadt Sapporo wird sich nun doch nicht für die Olympischen Winterspiele 2030 bewerben. Die endgültige Entscheidung wurde am Mittwoch bei einem Treffen von Bürgermeister Katsuhiro Akimoto mit dem Präsidenten von Japans Olympischem Komitee (JOC), Yasuhiro Yamashita, in Tokio offiziell bestätigt. Sapporo erwägt nun, stattdessen eine Bewerbung für das Jahr 2034 oder später anzustreben.

Bis dahin hat sich vielleicht die Empörung in Japan über die massiven Bestechungsskandale im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer 2021 und die hohen Kosten für die Pandemiespiele wieder gelegt. Die Ausrichtung der Spiele hat nach der Rechnung der Organisatoren knapp 10 Milliarden Euro gekostet. Geplant hatte man mit Kosten in Höhe von 6 Milliarden Euro.

Doch vor allem die Korruptionsfälle rund um die Spiele beschäftigen die japanische Öffentlichkeit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine ganze Reihe von Unternehmen im Zusammenhang mit den Sommerspielen in Tokio. Im Mittelpunkt steht das frühere Vorstandsmitglied des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, Haruyuki Takahashi. Der ehemalige Mitarbeiter der größten japanischen Werbeagentur Dentsu, die damals die exklusive Marketingagentur für die Spiele in Tokio war, soll Bestechungsgelder angenommen haben, um mehreren Unternehmen zur Auswahl als Olympia-Sponsor oder Marketingpartner zu verhelfen.

Der Korruptionsskandal überschattete zunehmend auch die Bewerbung Sapporos für die Winterspiele 2030. Dabei galt der Ort, an dem 1972 schon einmal Winterspiele stattgefunden hatten, als Favorit im Bewerbungsverfahren für die Spiele 2030. (dpa)