Datenskandal bei Aldi

ÜBERWACHUNG Discounter soll in Lagern und Filialen Mitarbeiter und Kunden gefilmt haben

BERLIN dpa/taz | In einigen Aldi-Filialen in Süddeutschland haben Mitarbeiter nach einem Bericht des Magazins Der Spiegel Kundinnen beim Einkauf heimlich gefilmt. Vor allem Frauen in kurzen Röcken oder mit ausgeschnittenen Tops seien, sobald sie sich über Kühltheken gebeugt oder vor Regalen gebückt hätten, im Visier der Filialleiter gewesen, berichtete das Magazin am Sonntag. Die Filme seien auf CD gebrannt und untereinander ausgetauscht worden. Auch Angestellte sollen gefilmt worden sein. Aldi Süd habe in einer Stellungnahme erklärt, dass „das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters nicht ausgeschlossen“ werden könne.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kommentierte: „Sollten hier über Wochen Mitarbeiter ohne ihr Wissen flächendeckend überwacht worden sein, wäre dies sehr zweifelhaft.“ Heimliche Überwachung sei stets das letzte Mittel und das Unternehmen trage die volle Beweislast.

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