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: Gedenken, das

Eckfahne im ungarischen Stadion Foto: Erdos/dpa

Der rumänische Fußballverband hatte es angekündigt. Vor dem EM-Qualifikationsspiel Rumäniens gegen Israel (2:1) im ungarischen Felcsút fand eine Schweigeminute für die Opfer der jüngsten Terrroranschläge statt. Es geschah gegen den Willen des europäischen Verbands Uefa. Die hat sich geweigert, bei den EM-Qualifikationsspielen der Terroropfer im Uefa-Mitgliedsland Israel zu gedenken.

Ohne die Rückendeckung ihrer Verbände übernahmen am Freitagabend in Lodz Spieler die Initiative. Es spielten Polen und Israel um die Qualifikation zur U21-EM (2:1), und auch hier hatte die Uefa eine Schweigeminute untersagt. Nach Anpfiff aber blieben beide Teams eine Minute lang stehen und unternahmen nichts.

Das Spiel gegen Rumänien trug Israel in der umstrittenen Pancho-Arena aus. Es gilt als Heimspiel, denn in Städten wie Tel Aviv oder Jerusalem findet derzeit kein Sport statt. Rumänien ist nun für die EM in Deutschland qualifiziert, Israel hat dies verpasst, nimmt aber nach guter Leistung in der Nations League an den Playoffs teil.

Warum ausgerechnet das Stadion in Felcsút gewählt wurde, das als Prunkbau zu Ehren von Ungarns Ministerpräsident Victor Orbán gilt, gehört zu den sportpolitisch spannenden Fragen, die aktuell in den Hintergrund treten.

Israel war mit einem schnellen 1:0 in das Spiel gestartet, konnte aber Tempo und vor allem Konzentration nicht halten. Torschütze Eran Zahavi sagte: „Viele Spieler haben in letzter Zeit nicht gespielt, wir spielen nicht zu Hause, es gab Dinge, die uns beeinflusst haben.“ (mak)