UNTERM STRICH

Artur Zmijewski, umstrittener Kurator der siebten Berlin Biennale, hat sich von einem seiner Werke distanziert. Sein Video mit dem Titel „80064“, in dem er einen ehemaligen KZ-Insassen überredete, sich seine Häftlingsnummer noch einmal tätowieren zu lassen, sei eine brutale Geste gewesen, so Zmijewski. Allerdings könne er nicht sagen, ob er heute noch einmal Ähnliches tun würde. „Aber wie dem auch sei, ich darf mich doch weiterentwickeln, klüger werden und meine Meinung ändern“, so der 45-Jährige. Im vergangenen Oktober sorgte Zmijewski für Empörung mit einem Film, in dem nackte Menschen beim Fangenspiel in einer Gaskammer zu sehen sind.

Zum ersten Mal gibt es in Deutschland Zeugnisse aus sowjetischen Gulags zu sehen, die russische Menschenrechtler seit den achtziger Jahren gesammelt haben. Die Ausstellung „Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956“ wird vom 1. Mai an im brandenburgischen Schloss Neuhardenberg gezeigt und zieht Ende August weiter in das Weimarer Schiller-Museum. Auf eine umfassende Gesamtdarstellung des sowjetischen Straflagersystems werde verzichtet, stattdessen sollen prägnante Schlüsseldokumente, historische Fotos, signifikante Exponate und Zeitzeugenberichte an das Thema heranführen. Auf rund 400 Quadratmetern würden die Umstände des Lageralltag in den Gulags wie Hunger, Krankheit und Zwangsarbeit präsentiert.

Der Saxofonist Tommy Marth ist tot. Wie seine Band The Killers, die der Musiker auf ihren Tourneen unterstützte, am Dienstag per Twitter mitteilte, starb Marth Montag im Alter von 33 Jahren. Zu den Todesumständen ließ die Band lediglich wissen, dass ihr Kollege keines natürlichen Todes gestorben sei.