Jahresrückblick Literatur von: Dirk Knipphals

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Dirk Knipphals

Redakteur für Literatur

Roman des Jahres

Maxim Biller: „Mama Odessa“ (Kiepenheuer & Witsch). Das Erzählen behaupten, seine Freiheit und Souveränität, und das im Angesicht einer schlimmen Welt- und komplizierten Familiengeschichte. Biller zeigt, wie es geht.

Politisches Buch

Steffan Mau u. a.: „Triggerpunkte“ (Suhrkamp). Wer seinen eigenen Empörungen nicht auf den Leim gehen will, kann hier nachsehen, was die anderen Menschen tatsächlich denken. Soziologie, die Narrative befragt.

Zum Verschenken

Benjamin von Stuckrad-Barre: „Noch wach?“ (Kiepenheuer & Witsch). Einfach jetzt, wo das ganze Brimborium drumherum längst vorbei ist, den Roman noch mal lesen. Stuckrad-Barre kann schon was. Es gibt viele gute Szenen!

Zum Angeben

Emma Cline: „Die Einladung“ (Hanser). Echter Reichtum und echte Gefühle – vielleicht geht das gar nicht zusammen? Und vielleicht sollte hierzulande mal jemand so über Sylt schreiben wie Cline über die Hamptons. Ich bin Fan.

Auch schön

Charlotte Gneuß: „Gittersee“ (Fischer). Liebeskummer, Eltern, die mit sich selbst beschäftigt sind, und am besten hört einem der Mann von der Stasi zu. So gekonntes wie ­mutiges Erzählen einer Nachgeborenen über die DDR.