Linkspartei: Lothar Bisky wird Reformer

BERLIN | Der Ex-Partei- und Fraktionschef der Linkspartei, Lothar Bisky, ist am Wochenende dem „Forum demokratischer Sozialismus“ (FDS) beigetreten, in dem sich der Reformer-Ostflügel organisiert. Diese Geste zeigt, dass der Machtkampf in der Partei weiter schwelt. Sahra Wagenknecht hatte kürzlich erklärt, es sei auch eine Parteiführung ohne Reformer möglich, was diese als direkte Kampfansage deuteten. Fraktionschef Gregor Gysi erklärte gestern, das Ziel sei „eine gute, kooperative Führung“.

In der Partei ringen Fundis und Realos um die Neubesetzung der Parteispitze. Entschieden wird die Führungsfrage vermutlich direkt nach den Wahlen in NRW am 13. Mai. Offenbar will bis dahin kein Kandidat mit den drohenden Wahlniederlagen in Kiel und Düsseldorf in Verbindung gebracht werden. In beiden Ländern ist der Wiedereinzug in den Landtag mehr als unsicher. Derzeit gilt es in der Partei als wahrscheinlich, dass Oskar Lafontaine kandidieren wird – sicher ist sich niemand. Als mögliche Co-Chefin aus dem Osten werden mehrere Namen gehandelt, vor allem Katja Kipping und Dagmar Enkelmann. (taz)