Türkei bombt in Nordirak und Nordsyrien

Das türkische Militär hat bei Luftangriffen in Nordsyrien und im Nordirak laut eigenen Angaben mindestens 26 „Terroristen neutralisiert“. Das teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. In der Regel meint die Regierung in Ankara damit, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangengenommen werden.

Laut einer Beobachterorganisation seien in Nordsyrien mindestens acht Zivilisten bei den türkischen Angriffen getötet worden. Fünf der Todesopfer hätten in einer Druckerei in der Stadt Kamischli gearbeitet, die nahe der Grenze zur Türkei liegt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Die Luftangriffe hätten mehr als 20 Ziele in der Region getroffen. Die kurdische Nachrichtenagentur ANHA und die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sprachen ebenfalls von insgesamt 8 Toten. Ein SDF-Sprecher schrieb auf X, die Luftangriffe hätten „mehr als 25“ zivile Einrichtungen zerstört.

Die Syrischen Demokratischen Kräfte hatten eine maßgebliche Rolle beim Krieg gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien gespielt. Die Türkei sieht die kurdische Miliz YPG, die wesentlicher Bestandteil der SDF ist, als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an.

Am Freitag und Samstag waren bei mutmaßlichen Angriffen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) auf türkische Stützpunkte im Nord­irak nach türkischen Angaben zwölf Soldaten getötet worden. Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft. In dem Konflikt wurden bereits Zehntausende Menschen getötet. (afp, dpa)

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