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: Punkt, wenigstens der eine

Herr Schmidt, Herr Schultz, ein Punkt   Foto: imago/team2

Was braucht ein Klub, der nach 17 Spieltagen 10 oder 11 oder meinetwegen sogar 14 Punkte hat? „Natürlich ist das ein wichtiger Punkt“, sagte Unions Torwart Frederik Rönnow nach dem 0:0 in Freiburg. Kölns neuer Trainer Timo Schultz sagt nach dem 1:1 zu Hause gegen Heidenheim: „Es ist jetzt definitiv ein Punkt mehr, obwohl wir gern drei geholt hätten.“ Sein Fazit nach dem Spiel: „Ich würde sagen, dass der Punkt für beide Mannschaften verdient ist.“ Torsten Lieberknecht, Trainer bei Darmstadt, meint nach dem 0:3 gegen Dortmund: „Es ist wichtig, dass wir nicht alles negativ sehen.“ Und wie bewertet Jan Siewert, Trainer des FSV Mainz, sein Heim-1:1 gegen Wolfsburg? „Wir haben alles dafür getan, das Spiel zu gewinnen. Das stimmt mich dann doch positiv.“

Was positiv stimmt, ist negativ. Wir haben es nämlich mit Köln, Union, Darmstadt und Mainz mit Teams zu tun, die im Schnitt der Hinrunde pro Spiel weniger als einen Punkt geholt haben. Wenn es so weitergeht, dann wird die Saison mit etwas mehr als 20 Punkten abgeschlossen, vielleicht mit knapp unter 30. Dafür gibt es seit Liga­beginn eine allgemeingültige Folgerung: Abstieg.

Die Situation ist heikel. Einerseits klingt das alles so, als würde man einem Schüler, der immer nur Sechsen schreibt, aufmunternd bescheinigen, dass eine Fünf, vielleicht sogar eine Fünf plus möglich sei. Andererseits wissen erfahrene Fußballlehrer ja auch, dass ein kerniger Wutausbruch, wonach Ihr alle scheiße spielt und absteigen müsst, keine wirklich gelungene Motivation darstellt. Was bleibt? Na, dieser eine Punkt, den es manchmal gibt. (mak)