Herr im eigenen Haus

Mit einer eigenen neuen Gesellschaft will Bremen die Stadtentwicklung vorantreiben, ohne auf In­ves­to­r*in­nen angewiesen zu sein

Von Lotta Drügemöller

Wichtige Immobilien kaufen und große Projekte selbst umsetzen – das möchte Bremen in Zukunft leichter tun können. Der Senat hat am Dienstag beschlossen, dafür bis zum Sommer eine Stadtentwicklungsgesellschaft zu gründen.

Konzipiert wird sie als sogenannte Inhouse-Gesellschaft: Als solche kann sie direkt von der Stadt beauftragt werden; europaweite Ausschreibungen entfallen damit. Die Stadt kann so selbst als Investor auftreten. Auch wichtige Problemimmobilien in den Quartieren sollen über die Gesellschaft erworben werden.

Das erste große Projekt steht bereits vor der Gründung der Gesellschaft fest: Sie soll die Entwicklung der Innenstadt rund um das alte Parkhaus Bremen-Mitte vorantreiben. Das Areal sollte ursprünglich von Investor Kurt Zech entwickelt werden, der aber jahrelang nicht tätig wurde.

Wie fähig eine Stadtentwicklungsgesellschaft ist, hängt von der genauen Konzeption ab. Die steht in Bremen noch nicht fest. Klar ist bereits, dass die Gesellschaft mit einem hohen Eigenkapital ausgestattet werden soll; die Rede ist von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag. Unklar ist dagegen noch, wie genau sie als Beteiligungsgesellschaft der Stadt Bremen später auch im Rahmen der Schuldenbremse Kredite aufnehmen kann.