Tag des Energiesparens: Weniger Energie nutzen

Die Welt muss ihren Energiebedarf deutlich senken, damit es mit Klimaschutz und Energiewende klappt. Größter Verbraucher ist die Industrie.

Die Sonne bricht hinter Windrädern durch die Wolkendecke.

Es brauche mehr erneuerbare Energien, damit die Einsparungen zum Klimaschutz beitragen können, sagt die Deutsche Umwelthilfe Foto: Frank May/dpa

BERLIN taz | Am Dienstag ist der Tag des Energiesparens: Den Energieverbrauch zu senken gilt als wichtig für Klimaschutz und Energiewende.

Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland dabei tatsächlich ein historisches Tief: Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnete zu Jahresende mit einem Rückgang um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gegenüber 1990 sogar um mehr als ein Viertel. Das liegt der Organisation zufolge allerdings nicht vordergründig an einer strukturell verbesserten Energieeffizienz, sondern vor allem an einer schwächeren wirtschaftlichen Leistung und einer recht milden Witterung. Ändert sich die Lage, besteht also das Risiko, dass auch wieder mehr Energie verbraucht wird.

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) verbrauchen Privatpersonen etwa 30 Prozent der Energie. Der größere Rest geht auf das Konto der Industrie. Das Statistische Bundesamt führt die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, die Metallerzeugung und die Mineralölverarbeitung als Top 3 der Energieverbraucher im produzierenden Gewerbe auf.

Ihre aktuellen Daten beziehen sich noch auf 2022, auch damals gab es demnach schon einen Rückgang um etwa 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Ursachen sieht das Bundesamt in den gestiegenen Energiekosten als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Verwässerungen bei Energieeffizienzgesetz

Damit der Energieverbrauch auch langfristig weiter sinkt, hat die Ampel-Regierung ein Energieeffizienzgesetz auf den Weg gebracht, das der Bundestag im November beschlossen hat. Das Gesetz zielt auf die Industrie, private Haushalte sind nicht von Vorgaben betroffen.

Um­welt­schüt­ze­r*in­nen beklagen aber Verwässerungen im Laufe des Gesetzgebungsprozesses. Elisabeth Staudt von der Deutschen Umwelthilfe ist beispielsweise „von der Ausgestaltung relativ enttäuscht“. Das Gesetz biete „keinen Mechanismus, der das Einhalten der Ziele sicherstellt“. Erst 2027 solle zum ersten Mal kontrolliert werden.

Außerdem mahnte Staudt, dass die Effizienzziele nur mit einer Energiewende funktionieren: „Effizienzziele allein sind nicht ausreichend, um die Klimaziele zu erreichen.“

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