sieben sachen
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Alien auf Mission zwischen Pop und Untergrund: Angela Aux  Foto: the artist

25 Jahre mobile Konzepte

Die mobile Konzertagentur amStart feiert ihren 25. Geburtstag mit zahlreichen Indie-Acts. Heute Abend treffen in der B.L.O. Kantine Circaeaa, die in ihren Songs von queerer Selbstverteidigung erzählen, auf Walls and Birds, die ihr neues Album „Sun Island“ vorstellen, und die psychedelische Popband Angela Aux aus München. Anschließend legt Masha Qrella auf. Am Samstag geht es mit Lake Felix und El Khat in der Galiläakirche weiter.

25 Jahre amStart: 15. 3., B.L.O. Kantine, 16 Euro; 16. 3., Galiläakirche, Eintritt frei, jeweils 19 Uhr

Studentin trifft auf Werktätigkeit: „Verwirrung der Liebe“ Foto: Defa-Stiftung / Eduard Neufeld

Gepflegte Love-Story

Der „Berlin-Film-Katalog“ zeigt mit „Verwirrung der Liebe“, eine Art „Wahlverwandtschaften“-Variation der Defa unter jungen Leuten in Ost-Berlin. Der letzte Film von Slatan Dudow ist von 1959. In den Hauptrollen Annekathrin Bürger, Stefan Lisewski, WIlli Schrade und, erstmals vor der Kamera, Angelica Domröse.

Cosima, Sieglindestr. 10, 18. 3., 17.30 Uhr

Kollektionen von Aidan Jayson Peters Foto: Jack-Markovitz

Dialog der Künste

Wenn Musik auf Literatur und Mode auf Performance trifft und mit Foto- und Filmkunst Premieren feiert, nennt sich das „Forecast“. Das Festival, das sich als Mentoringprogramm für kreative Köpfe versteht, bietet an zwei Tagen Performances, Konzerte, Installationen und Lesungen. Unter anderem stellt Aidan Jayson Peters seine erste Kollektion von Upcycling-Mode vor, die aus Europa nach Afrika geschickte ausrangierte Produkte einfallsreich und raffiniert verarbeitet.

Forecast Festival: Radialsystem, 15. & 16. 3., forecast-platform.com

Dichten als Sprengstoff: Blochs Unterwasserkabarett Foto: Sammlung Curt Bloch/ Charities Aid Foundation America

Kabarett unter Wasser

Der jüdische Jurist Curt Bloch flüchtete 1933 von Dortmund in die Niederlande. Nach dem Einmarsch der Deutschen ab 1942 untergetaucht, stellte er ein wöchentliches Heft mit Gedichten in deutscher und nieder­ländischer Sprache zusammen. Darin macht er sich über Hitler und seine Gefolgschaft lustig. 80 Jahre später zeigt eine Ausstellung das „Het Onderwater-Cabaret“ erstmals – begleitet von Ein­blicken in die Her­stellung der Titel­seiten, die Bloch mit Foto­collagen schmückte, die er aus ihm zur Verfügung stehenden Materialien aus Zeitungen und Zeitschriften zusammen­stellte.

„Mein Dichten ist wie Dynamit“: Jüdisches Museum, bis 26. 5., tägl. 10–18 Uhr

Kleiner Spaziergang eines großen Soul-Kollektivs: der harte Kern von Angels of Libra   Foto: AOL

Musik aus der Seele

In der Reihe „Hip City Soul Club“ ist das kraftvolle Hamburger Soulkollektiv Angels of Libra um Dennis Rux (Hamburg Spinners, Yeah Yeah Yeah Studios) im Privatclub zu Gast. Das Konzept der Formation: Knapp ein Dutzend Studiomusiker bilden den Rahmen für Solo-Sänger*innen Am Freitag auf der Bühne: Nathan Johnston und Sarife Aronso.

Skalitzer Str. 85/86, 15. 3., 22 Uhr, 21 Euro

Eine immersive Mehrkanal-Filminstallation in der Ausstellung macht Räume erfahrbar Foto: DAZ

Die Zukunft des Bauens

Dass Kleines Großes bewirken kann, beweist eine multimediale Ausstelung mit 16 ästhetisch kraftvollen Arbeiten internationaler Architekt*innen, die für soziales Engagement und klimagerechtes Bauen stehen. Neben Arbeiten von Lacaton & Vassal und Francis Kéré sind unter anderem die Architektin Mariam Issoufou Kamara aus Niger und Marina Tabassum aus Bangladesch ausgestellt.

A Lot With Little: DAZ, Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, bis 18. 5., Fr.–So. 15–19 Uhr, Eintritt frei

Zara Zerbe lebt als freie Autorin in Kiel Foto: Nane Diehl

Überleben in einer Phytopie

Hitze, Artensterben, Dürre und leere Supermarktregale: 2040 sieht das Leben zumindest für ärmere Menschen nicht allzu rosig aus. Wer Geld hat, lebt in komfortablen „Gated Communities“ mit eigenem Biosupermarkt und könnte die Klimakrise überleben, indem das Bewusstsein auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Dies bietet ein Biotech-Konzern für 350.000 Euro an, bei dem Aylin, die sich so etwas nicht leisten kann, als Aushilfs­gärtnerin arbeitet und seltene Zierpflanzen gegen frische Lebensmittel tauscht. Gern hätte sie einen Speicherplatz für ihren Großvater. Als es zu Veränderungen an den Pflanzen kommt, will sie auf dem Schwarzmarkt Profit daraus schlagen… Zara Zerbe stellt mit ihrem Roman „Phytopia Plus“ eine gesellschaftskritische Reflexion einer nicht allzu weit entfernten Zukunft vor.

Lesung und Gespräch, Buchhandlung ocelot, Brunnenstr. 181, 16. 3., 20 Uhr, 8/6 Euro