5 dinge, die wir gelernt haben
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1 Édith Piaf lebt

Édith Piaf ist eine echte Französin, da sind sich wohl alle einig. Doch ist Aya Nakamura eine falsche? Das zumindest finden die Rechtsidentitären im Land. Nakamura, in Mali geboren und als Kind nach Frankreich gekommen, ist heute die meistgehörte französische Künstlerin der Welt. Jetzt machte das Gerücht die Runde, sie werde bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris ein Lied von Édith Piaf singen. Das rief die Rassisten auf den Plan. Nakamura nahm’s gelassen: „Ich habe den Eindruck, dass ihr dank mir Édith Piaf entdeckt, sie erlebt in mir ihre Reinkarnation“, schrieb die 28-Jährige auf X.

2 Campino wird Prof. Dr. Dr. Punk

Vor Jahrzehnten war Campino Persona non grata an der Universität Düsseldorf: Bei einem Auftritt seiner Punkband Die Toten Hosen in der Mensa war einiges kaputtgegangen. Nun hat er die Heinrich-Heine-Gastprofessur angenommen, wie vor ihm Helmut Schmidt, Juli Zeh und Marcel Reich-Ranicki. In zwei Vorlesungen im April wird der 61-Jährige über „Gebrauchslyrik“ und die „Kakophonie unserer Zeit“ dozieren. Die Eintrittskarten werden verlost. Spätestens jetzt dürfte das letzte bisschen Punk Campinos Körper verlassen haben.

3 Eiserne Lunge atmet nicht mehr

Paul Alexander, der seit 72 Jahren in einer „eisernen Lunge“ lebte, ist tot. Im Alter von 6 Jahren war der US-Amerikaner an Polio erkrankt und musste seitdem mit der Maschine beatmet werden. Durch die Polio-Impfung und moderne Beatmungsmethoden wurde ein Einsatz der eisernen Lunge seltener. Jetzt gibt es wohl nur noch eine Person weltweit, die in einer eisernen Lunge lebt.

4 Motorenliebe kennt kein Alter

In Italien ist eine Frau von der Polizei angehalten worden, weil sie immer wieder mit ihrem Wagen durch dieselben Straßen fuhr. Es stellte sich heraus, dass die 103-Jährige die Orientierung verloren hatte. Ihr Führerschein war zudem seit zwei Jahren abgelaufen, und eine Versicherung hatte sie auch nicht. Von solchen Formalitäten will die Rentnerin sich aber nicht aufhalten lassen. Sie möchte sich jetzt ein Moped zulegen.

5 Auch RAFler sind Spießer

Im September vergangenen Jahres kam es im Fondue-Restaurant Schwarze Heidi in Berlin-Friedrichshain zu einem vermeintlich unbedeutenden Konflikt: Eine Gruppe BKA-Beamte feierte etwas lauter, weshalb sich ein Nachbar namens „Martin“ vom Bauwagenplatz nebenan beschwerte. Der Streit wurde geschlichtet, die Sache schien gelaufen. Jetzt stellte sich heraus, dass es sich bei „Martin“ wohl um das gesuchte Ex-RAF-Mitglied Burkhard Garweg handelte. Da hingen anscheinend nicht genug Fahndungsplakate im BKA-Büro. lgv