meinungsstark
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Mützenich und Russland I

„Im Westen nichts Neues“,

wochentaz vom 23. 3. 24

Mit Befremden habe ich die Darstellung von Ambros Waibel zur Kenntnis genommen, Gedanken zum Einfrieren und späteren Beenden des Ukrainekriegs, wie sie zum Beispiel Rolf Mützenich geäußert hat, seien letztlich nur Erfolge des „Infokriegs des Moskauer Mafiaregimes“.

Verhandlungs- und Kompromissbereitschaft sind keine Legi­timation eines unentschuldbaren Angriffskriegs. Wenn aber ein Krieg militärisch nicht oder nur mit unvorstellbar ­hohen Opfern und/oder Risiken entschieden werden kann, muss eine – auch eventuell schmerzhafte – Lösung am Verhandlungstisch gefunden werden, wie bei der Mehrzahl der bewaffneten Konflikte der vergangenen Jahrzehnte geschehen. Oder reiht sich auch die taz in die Phalanx der Medien ein, die schon jede Denkalternative zu alleiniger Aufrüstungs- und Konfrontationspolitik diffamieren?

Wolfgang Schönert, Bremen

Mützenich und Russland II

„Im Westen nichts Neues“,

wochentaz vom 23. 3. 24

Im Großen und Ganzen stimme ich Ihrem Text zu, insbesondere Ihrer Kritk an der FDP und deren neoliberalem Schuldenbremsentheater. Aber Ihre Schmähung von Rolf Mützenichs Äußerung: „Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?“, kann ich nicht nachvollziehen. Was ist gegen Nachdenken einzuwenden?

Dass Wladimir Putin zum gegenwärtigen Zeitpunkt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortsetzt, sogar forciert, spricht doch nicht dagegen, sich Gedanken darüber zu machen, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann. Ich denke, es kommt auf das Wie an. Jeden Kompromiss von vornherein auszuschließen, scheint mir nicht zielführend.

Ich denke dabei an die östlichen Ränder der Ukraine, wo überwiegend Russen leben. Wie wäre es, man würde sie abstimmen lassen, wohin sie gehören wollen, zu Russland oder der Ukraine?

Margret Johannsen, Hamburg

Die Kinderfrage

„Wie weit geht der Weltraum und was kommt, falls er ­endet?“,

wochentaz vom 16. 3. 24

Eine schöne Erklärung, die aber viele Fragen aufwirft. Wenn sich das Universum ins Nichts ausdehnt, so muss das Nichts auch ein Raum sein. Wie groß ist das Nichts?

Unbeantwortet bleibt zum Beispiel, wie lange und wie weit sich das Universum ausdehnt. Was ist hinter dem Universum? Noch eins, dann noch eins? Und was dann? Der Begriff ­Paralleluniversum wird oft so verstanden, dass es ein zweites ­Universum gibt mit einer zweiten Erde. Wenn man jetzt am Ende des Universums steht, dann fällt man herunter, wie es früher geglaubt wurde, als die Erde noch als Scheibe definiert wurde?

Die Wissenschaft steht da noch in den Babyschuhen im ­Erkenntnisprozess.

Maria Hellwig, Frankfurt am Main