Auswege aus dem Dilemma
des ÖPNV

Verdi und Klima-Allianz fordern Mobilitätsgarantie auch auf dem Land und bessere Personalpolitik

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland braucht einer Studie zufolge dringend mehr Geld. Um den derzeitigen und auch für die Zukunft absehbaren Personalmangel zu beheben, seien bessere Arbeitsbedingungen sowie langfristige Finanzierungssicherheit notwendig, erklärten Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Klima-Allianz Deutschland. Dabei sei vor allem die Bundesregierung in der Pflicht. Es gelte, den ÖPNV besser und langfristig zu finanzieren, sagte Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz Deutschland, einem Bündnis von rund 150 Organisationen. Ziel müsse es sein, mehr Stellen zu besetzen, die Fahrgastzahlen zu erhöhen und eine Mobilitätsgarantie auf dem Dorf und in der Stadt zu etablieren. Ihre Forderungen unterstrichen die Gewerkschaft und das Bündnis mit einer Studie des Beratungsunternehmens KCW. Danach müssen bis 2030 etwa 63.000 altersbedingt frei werdende Stellen im kommunalen ÖPNV neu besetzt werden. Das ist etwa die Hälfte aller dort Beschäftigten. Für die angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 seien etwa 87.000 weitere Fachkräfte notwendig. Die zusätzlichen Personalkosten hierfür lägen bei etwa vier Milliarden Euro pro Jahr. Alternative: „ein Zusammenbruch des ÖPNV“. Damit überhaupt genug Bus- und Bahnlenker:in­nen gefunden würden, müssten Arbeit und Löhne attraktiver werden. Und um die Fahrgastzahlen zu verdoppeln, sei es nötig, „kapazitätsstarke Schienenverkehre“ gezielt auszubauen. (epd)