sieben sachen
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Zwischen melodischem Pop und 90er-Indie: Any Other Foto: Ludovica De Santis

Minimal und komplex

Any Other ist das Projekt der italienischen Singer-Songwriterin und Multiinstrumentalistin Adele Altro. Ihr Debütalbum „Silently. Quietly. Going Away“ wurde international für den spontanen Indie-Rock-Sound und die DIY-Attitüde gefeiert. In ihren Texten geht es um Selbstfindung, Beziehungen und sexuelle Identität. Nun hat sie ihr drittes Album „stillness, stop: you have a right to remember“ bei 42 Records veröffentlicht.

Any Other: Kantine am Berghain, Am Wriezener Bhf, 15. 4., 20.30 Uhr, 13 Euro

KUF kombiniert klassische Jazzinstrumente mit Synthesizern und Samplern Foto: Max Parovsky

Intelligente Grooves

Das Berliner Trio KUF verschränkt klassischen Jazz mit Synthesizern und Samplern, in Form kleingeschnippelter und geloopter Stimmen. Gespickt mit Referenzen zu Funk und R&B, gehören die Grooves jedoch eindeutig in die Neuzeit: club-zentriert, inter­aktiv und durch Breaks zerlegt.

KUF: Gretchen, Obentrautstraße 19/21, 17. 4., 20.30 Uhr, Abendkasse 20 Euro

Installation „Hyper Love“ von allapopp Foto: Carolina Ovando

Liebe als politische Kraft

Oft besungen und noch häufiger beschrieben, meist eng an eine Vorstellung von romantischer Paarbeziehung geknüpft: die Liebe. Doch in Zeiten politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen ist es wichtiger denn je, dem Begriff einen neuen Sinn zu geben. Das interdisziplinäre Festival „Love is a Verb“ möchte die Liebe durchlässig denken, in der Dynamik des Tuns. Mit Jumoke Adeyanju, A Song For You, melanie bonajo, Isabel Lewis, Sarah Lewis-Capellari, allapopp, Calixto Neto und vielen anderen.

HAU1, 12.–14. 4., Programm: www.hebbel-am-ufer.de

Erik Irmer: „Aliens“ Foto: Erik Irmer

Immer zweimal zwinkern

Wie finde ich Identität ohne echte Heimat? Wie unterscheide ich Realität von Fiktion? Unter dem Titel „Blink Twice“ präsentiert die Meisterklasse der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin ihre Abschlussarbeiten. Die Ausstellung in Marzahn fordert das Publikum auf, sich mit unterschiedlichsten Positionen auseinanderzusetzen, und versammelt subjektive Blicke auf das Kindsein und Altwerden, erzählt von Jugendlichkeit, (Wahl-)Familie und Liebe, Ausgrenzung und Verantwortung oder setzt sich künstlerisch mit Wissenschaft, Natur und Technik auseinander.

Konnekt.Berlin, Georg-Knorr-Str. 4, Vernissage 12. 4., 19 Uhr, bis 1. 5., Fr 15–20 Uhr, Sa–So 11–19 Uhr

Mitten in seinen Zwanzigern: der österreichische Musiker Anda Morts   Foto: promo

Punk für die Seele

Authentisch sein und kein Arschloch – das ist Anda Morts wichtig. Der Indie-Punker aus Linz hinterfragt in seinen Songs die Dinge, die ihn umgeben. Mit kratziger Stimme erzählt er von Quarter-Life-Crisis, der Vergänglichkeit und Katerstimmung. Nun ist er mit Band auf „Montage Tour“. Support: Die Partie.

Anda Morts: Bi Nuu, U Schlesisches Tor, 13. 4., 20 Uhr, Tickets 23,40 Euro

Kommen mit neuem Album „the killer“: Crime & The City Solution Foto: Christia Krueger

Akustische Offensive

Crime & the City Solution ist eine australische Postpunk-Band, die sich zuletzt vor allem der akustischen Musik verschrieben hat – aus dem Wunsch heraus, das Material der letzten Jahre in dem Stil zu spielen, in dem viele der Songs ursprünglich entstanden sind. Im Berliner Club Eschschloraque kommen sie an zwei Abenden mit anderen Bands zu einem kleinen Mini-Festival zusammen.

Crime & The City Solution: Eschschloraque, Rosenthaler Straße 39, 17. & 18. 4., 20 Uhr, 15 Euro

Mila Panić, „Südostpaket“ Foto: Fo­to: ­Ti­zia­no Ercoli

Symbiosen und Entfremdung

„Gastarbeiter 2.0: Arbeit ­Means Rad“ ist eine Werkschau in der nGbK überschrieben. Die Galerie, die kürzlich von Kreuzberg in eine ehemaligen Kaufhallenpassage am Alexanderplatz umgezogen ist, untersucht in einer multimedialen Ausstellung und einem barrierearmen Vermittlungsprogramm Migration, Arbeitsbedingungen und Klasse zwischen Deutschland und dem ehemaligen Jugoslawien. Zwölf Künst­le­r*in­nen mit Bezug zu beiden Ländern schaffen Räume für eine transhistorische Rekontextualisierung des Topos Gastarbeiter und zeigen postkoloniale, postmigrantische und feministische Perspektiven auf. Der Untertitel spielt auf die Verflechtung von Arbeit und Migration an: Der bosnische, kroatische, montenegrinische und serbische Begriff „rad“ bedeutet „Arbeit“.

nGbK, Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 1. OG, Eröffnung: 12. 4., 19 Uhr, bis 16. 6., Di–So 12–18 Uhr, Fr 12–20 Uhr, Eintritt frei