brief des tages
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Konkrete Vorschläge

„Für die Revolution und mehr“, taz vom 27. 3. 24

Überaus erfreulich ist, dass Leon Holly nicht nur auf die gute Werteorientierung der „Rebellen“ hinweist, sondern auch zu über bloße Sympathiebekundungen hinausgehenden konkreten Hilfen aufruft, zum Beispiel zum Sammeln von Geldspenden. Nicht leicht ist es, einen Organisator dafür zu finden, was zudem nicht ungefährlich ist. Amnesty International fördert ja satzungsgemäß nur gewaltfreien Widerstand. Aber vielleicht wäre Human Rights Watch die richtige Wahl, zumal diese Organisation bereits mehrmals lautstark gegen an Politikern der Demokratiebewegung in Myanmar vollstreckte Todesurteile protestiert hatte. Journalismus, der nicht nur traurige Situationen beschreibt, sondern konkrete Vorschläge zu deren Verbesserung macht, ist leider noch viel zu selten! Dem Artikel von Leon Holly möchte ich noch hinzufügen, dass in einer Arte-Dokumentation deutlich wurde, dass die „Rebellen“ sogar in ihrer Kriegsführung versuchen, möglichst human zu agieren, zum Beispiel Kriegsgefangene recht fair behandeln. Aufseiten der Junta dagegen ist Folterung von Kriegsgefangenen nicht selten.

Harald Tillmann, Leipzig