200 Festnahmen bei Räumung von US-Protestcamps

Die propalästinensischen Proteste seien „infiltriert“ worden, teilt die Northeastern-Uni in Boston mit

Bei der Räumung von propalästinensischen Protestcamps an US-Universitäten hat es knapp 200 Festnahmen gegeben. Auf dem Campus der Northeastern Universität in Boston nahm die Polizei am Samstag 100 Menschen fest. Auch an Hochschulen in Arizona und Indiana gab es Polizeieinsätze. Die Universität in Boston teilte mit, die Räumung des Camps sei veranlasst worden, nachdem Demonstrierende mit „bösartigen antisemitischen Bemerkungen, darunter ‚Tötet die Juden‘, eine rote Linie überschritten“ hätten. „Was als Studentenprotest begonnen hat, wurde von professionellen Organisatoren infiltriert, die keine Verbindung zur Northeastern haben“, erklärte die Uni.

An der Arizona State University wurden 69 Menschen wegen Hausfriedensbruchs festgenommen, nachdem sie ein „nicht genehmigtes Lager“ auf dem Campus errichtet hatten. Laut Behörden handelte es sich bei einem Großteil der Protestierenden nicht um Dozenten, Studierende oder Mitarbeitende der Uni.

Die Proteste gegen den Krieg Israels gegen die Hamas hatten letzte Woche an der Columbia University in New York begonnen. Jüdische Studierende bezeichneten sie als bedrohlich und antisemitisch. Die Leitung der Columbia teilte mit, dass sie das Protestcamp auf ihrem Campus nicht räumen lassen wolle. Stattdessen sei einem Anführer der Proteste der Zugang zum Gelände verboten worden. (afp)