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Nicht nur Leib, auch Seele

Aber das ist ja jetzt nicht direkt Sport, oder? 40 Jahre gibt es nun schon das Ressort Leibesübungen in der taz und noch immer stellen Kolleginnen aus anderen Abteilungen derartige Fragen. Dabei ist die Antwort klar: Doch, das gehört auf die Sportseite. Denn da geht es auch immer um die politische Bedeutung des Sports, um die Rolle von Sportlerinnen als gesellschaftliche Akteurinnen. Wer wissen möchte, wer in welcher Minute mit welchem Körperteil ein Tor erzielt hat, mag anderswo besser aufgehoben sein. Aber auch das kann von Bedeutung sein. Denn jedes Spiel findet in einem gesellschaftlichen und politischen Kontext statt.

Das ist doch nur Sport. Auch so ein Satz! Dieses „nur Sport“ hört man nicht wirklich gern in der Leibesübungen-Redaktion. Zu der gehört Martin Krauss. „Über Ball und die Welt“ heißt seine Kolumne in der taz. Darin erklärt er das Weltgeschehen über den Sport. Und umgekehrt. Es geht ihm darum, den Sport aus der Geschichte heraus zu erklären, seine politische Bedeutung anschaulich zu machen. Wer sein neu erschienenes Buch „Dabei sein wäre alles“ (C. Bertelsmann Verlag) gelesen hat, wird gewiss nicht sagen, da gehe es „nur“ um Sport. Es geht um den Kampf für Teilhabe und Emanzipation im Sport. Am heutigen Mittwoch um 19 Uhr stellt er es in der taz-Kantine in Berlin (Friedrichstr. 21) vor. Alle politisch Interessierten sind herzlich eingeladen – auch wenn es nur um Sport geht. (arue)