Umkämpftes Ufer

STADTWERDER Die Pläne für drei Immobilien im Überschwemmungsgebiet sorgen weiter für Unmut

Eine Petition gegen die Bebauung des Stadtwerder-Ufers zwischen der Wilhelm-Kaisen-Brücke und der Seenotretter-Zentrale hat die Initiative „Bürger am Fluss“ verfasst. Und das Papier gestern Bremens Bausenator Reinhard Loske (Grüne), Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), dem Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber (SPD) sowie den Parteien überreicht.

Um das umstrittene Vorhaben des Bauressorts ging es auch am Donnerstag im Beirat Neustadt. Die Koalitionssvertreter stießen da auf heftigen Protest von rund 100 engagierten und erbosten BürgerInnen. Der Beirat bekräftigte seine Position: Er lehnt die Pläne, das Weserufer im Überschwemmungsgebiet mit drei Wohnhäusern zu bebauen, einhellig ab. Den Bau gegen den Willen von Beirat und Bürgern umzusetzen, sei ein „unverhältnismäßiger Eingriff“, so Grünen-Beiratsmitglied Ingo Mose. Er fordert eine „Korrektur“ der rot-grünen Baupolitik. Die Anwohner haben bisher 2.000 Unterschriften gesammelt.

Die Grünen Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche meinte: „Wenn irgendwo Häuser dazu kommen, sagen immer Menschen: nicht bei mir.“ Die rot-grüne Baupolitik stehe aber für Innenverdichtung und attraktiven Wohnraum in Stadtnähe.

Jürgen Pohlmann, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, ruderte zurück: Er sieht aktuell „keinen Entscheidungsdruck“. AG