Polizei besucht Ex-RAF-Frau Verena Becker

BERLIN taz | Möglicherweise war die frühere RAF-Terroristin Verena Becker doch in das Attentat auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback im Jahr 1977 verwickelt. Am damaligen Bekennerschreiben der Terrorgruppe seien Beckers DNA-Spuren entdeckt worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Daraufhin habe die Polizei am Donnerstag ihre Wohnung durchsucht.

Wie aus Karlsruhe verlautete, ließ das Bundeskriminalamt (BKA) mehrere Briefumschläge molekulargenetisch untersuchen. Laut Gutachten vom Februar sei sicher, dass die Genspuren von Becker stammten. Außerdem habe des Institut für Forensische Genetik in Münster auf zwei Bekennerschreiben weitere Genspuren gefunden, die ebenfalls Verena Becker hinterlassen haben könnte. Sie sei als Verursacherin nicht auszuschließen, hieß es von Seiten der Bundesanwaltschaft. Erst im April 2008 hatte die Bundesanwaltschaft das in den 80er-Jahren eingestellte Ermittlungsverfahren gegen Becker wegen des Buback-Mordes wieder aufgenommen. Becker war Monate nach dem Attentat zusammen mit RAF-Mitglied Günter Sonnenberg nach einer Schießerei mit der Polizei gefasst worden. 1989 begnadigte sie der damalige Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker nach zwölf Jahren Haft. DAS