„Mir ging es um Flexibilität“

Info-Abend zur Heilpraktiker-Ausbildung

Heilpraktiker, seit 1983 mit eigener Praxis, leitet die Freie Heilpraktikerschule Bremen, die er 1991 gegründet hat

taz: Herr Leclaire, führt die Krise zum Run auf Ihre Schule?

Joachim Leclaire: Momentan nicht – aber das Schlimmste, was die Arbeitsplätze angeht, scheint uns ja noch bevorzustehen. Bei der letzten Arbeitsmarktkrise war das allerdings so. Da gab es deutlich höhere Anmeldezahlen.

Wie lange dauert die Standardausbildung?

Eine Standardausbildung wollen wir ja gerade vermeiden. Wir stimmen das Programm so gut es geht auf die Bedürfnisse der Interessenten ab – also: Machen sie das neben dem Beruf, haben sie Kinder, da gibt es ja viel, was organisatorisch schwierig sein kann …

aber im Durchschnitt …?

Wer das von der Pike auf lernen will, braucht für die medizinischen Grundkenntnisse etwa zweieinhalb Jahre. Dann kommt aber noch der therapeutische Teil hinzu, also die Anwendung – im Nachhinein oder parallel, das ist bei uns keine integrierte Ausbildung. Die staatliche Prüfung schaffen 60 Prozent unserer Schüler im ersten Anlauf …

Ist das kein Nachteil, sich Freie Heilpraktiker Schule zu nennen – bei einem Beruf, der oft mit Seriositätsvorbehalten betrachtet wird?

Das kann ich nicht feststellen. Die Schule heißt frei, weil sie verbandsunabhängig ist. Als ich die vor 20 Jahren gegründet habe, war das notwendig: Die Verbände reagierten mir zu schwerfällig auf Neuentwicklungen. Und mir ging es gerade um Flexibilität. Deshalb heißt sie „frei“. Danach wird gefragt. Aber das wird auch akzeptiert.INTERVIEW: BES

Info-Veranstaltung: Freie Heilpraktiker Schule, Alter Dorfweg 16, 19 Uhr